So sehr es zu begrüßen ist, dass das Thema des unnötigen militärischen Fluglärms in den Medien in letzter Zeit sehr präsent ist (ich bin sicher, die Redakteure tun ihr Möglichstes), so sehr fallen die peinlichen letzten Kraftreste des (verlängerten?) Daumens von Ministerpräsident Müller auf, der dieses Thema doch so gerne wieder zum Nichtthema machen möchte. Wie ist es anders zu erklären, dass jemand die apathisch-willfährige Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich aus dem Hut zaubert und im Artikel unterbringt, die nicht nur in Besseringen am Rand der TRA LAUTER nicht allzuviel vom Lärm mitkriegt sondern offensichtlich weder in ihrem eigenen Landkreis unterwegs war noch die Resolution des St. Wendeler Kreistages oder die ständigen Beschwerden des Losheimer Bürgermeisters Christ kennt (oder kennen will), dem die Kampfjets den Tourismus kaputtmachen.
Peter Müller und der große Rest der CDU würden ihre Kraft besser in die Bekämpfung der Diskriminierung der saarländischen Bevölkerung inverstieren anstatt das Problem zu verharmlosen und sich wegzuducken. Selbstverständlich ist es die Pflicht jedes Lokalpolitikers, diesen Lärmterror bei der Landesregierung anzuprangern, und selbstverständlich ist es die Pflicht der Landesregierung, bei der Bundesregierung die Gleichbehandlung der saarländischen Bürger einzufordern. Diese ständige Verharmlosung und Wegduckerei funktioniert nicht mehr, liebe Frau Schlegel-Friedrich und lieber Herr Müller. Die Bürger wissen mittlerweile, wie sie hier diskriminiert werden, und wenn Sie ihnen was vorlügen, merken sie auch noch, dass sie verarscht werden. Bald sind Wahlen. Allgemeine Versprechen, Appelle an die Bundesregierung zu richten, werden Ihnen keine Wahlstimmen bringen. Die Bürger wollen knallhartes Einfordern ihrer Grundrechte und Ergebnisse sehen.
Die Redakteurin Barbara Litzlbeck hat allerdings Recht in ihrem Kommentar. Es ist unbedingt nötig, dass sich die Bürger, die sich über den Lärm ärgern, auch beschweren und dies nicht anderen überlassen. Nur die Leidensfähigkeit und Obrigkeitshörigkeit der hier lebenden Menschen hat es unseren Politikern die ganzen Jahre so leicht gemacht, unsere Heimat ans aus- und inländische Militär zu verschenken und uns mit der Konzentration des Lärms krank zu machen und zu diskriminieren.
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