Die US-Airforce in Spangdahlem hat die Frechheit, heute einen "Tag der offenen Tür" ihrer Kriegsbasis Spangdahlem abzuhalten. Als Dank für den werktäglichen Lärm gibt es heute, am Samstag, zusätzliche laute Flugübungen mit ihren Todesmaschinen über einem Ort, in dem die ganz kleinen Kinder nicht in den Kindergarten dürfen, weil es dort zu laut für sie ist.
Welche merkbefreiten Leute gehen eigentlich zu so einer Veranstaltung, um sich die Todesmaschinen anzuschauen und anzuhören? Die Menschen in der Region kennen den Lärm und die grauen Dreckskisten seit vielen Jahren und wünschen sich nichts sehnlicher, als dass diese Pest endlich aus ihrer Heimat verschwindet. Ach halt, mindestens einen Möchtegern-TopGun-Hero scheint es zu geben. Und Innenminister Bruchs Propagandamaschine SWR lässt im dritten Programm eine Moderatorin mit leuchtenden Augen davon erzählen, dass ein Moderator in einer F-16 mitfliegen darf, "um den schweren Alltag der Piloten mitzuerleben". Der schwere Alltag der Opfer des Piloten interessiert natürlich keinen oder darf keinen interessieren - Bruch wird schon dafür sorgen.
Nachtrag:
Laut SWR waren es 20.000 Besucher. Solche Zahlen sind mit Vorsicht
zu genießen, aber 20.000 deutsche Mitläufer wären nicht überraschend. Der
deutsche Michel - besonders wenn er jung und männlich ist - lässt sich
leicht mit Technik locken. Dann blendet er alles aus, was mit dieser
Technik bezweckt wird.
Noch ein Nachtrag:
Eine Website in Runenschrift-Gestaltung mit Fliegernostalgie des zweiten
Weltkriegs meint, dass dieser Kommentar "zum Lachen" und die
Zurschaustellung der US-Mordmaschinen "eine nette Veranstaltung" sei.
Zum Archiv mit allen Artikeln