Von Patrick Fey, Vorstand:
Auch von mir ein kleiner Kommentar zu den beiden jüngsten kritischen Zuschriften. Ich habe lange überlegt, ob man auf die reine (und darüber hinaus schlechte) Polemik der beiden Herren überhaupt reagieren muss. Man muss nicht, aber man kann. Liebe kritische Mailschreiber: wir freuen uns über jede Zuschrift, auch über Ihre. Sie zeigen uns, dass unsere Internetseite Reaktionen hervorruft.
Ihre Äußerungen liefern ein gutes Beispiel dafür, wie individuell Lärm erlebt wird. Wer in seinem eigenen Auto gern laute Musik hört, wird diese nicht als störend empfinden. Trotzdem wird er im medizinischen Sinne von der Lautstärke geschädigt. Und wer sich mit der Materie "Kampfflugzeuge" - aus welchem Grund auch immer - positiv identifizieren kann, wird auch deren Lärm positiv bewerten. Schaden nimmt er an der Geräuschentwicklung trotzdem, auch wenn er es nicht merkt und selbst nicht so empfindet.
Vor einigen Wochen hat das Format "Plusminus" der ARD bei einem Herzinfarktpatienten aus der Nähe des Flughafens Köln-Bonn medizinisch nachgewiesen, dass der Herzinfarkt durch die Fluglärmbelastung verursacht war. Der Patient selbst hatte sich subjektiv durch den Lärm gar nicht gestört gefühlt und trotzdem gesundheitlichen Schaden daran genommen. Ein anderes Beispiel aus der Praxis: ein unserer Bürgerinitiative nahe stehender Mann war früher selbst bei der Luftwaffe, konnte sich selbst gut mit der Materie identifizieren und fand es durchaus in Ordnung, dass über der Eifel jeden Tag stundenlang Abfangjagden geübt wurden. Dieser Mann fühlt sich heute, da er nicht mehr aktiv ist, vom gleichen Lärm massiv gestört und unterstützt deswegen unser Anliegen.
Unseren jüngsten Kritikern lege ich nahe, sich hierüber einmal ein paar Gedanken zu machen. Vielleicht werden sie sich nicht ein Leben lang für Kampfjets begeistern können und danach statt über uns über ihre eigenen hohlen Phrasen lachen - sofern sie auch in der Lage sind, Kritik an sich selbst zu üben, und sofern ihnen bis dahin nicht ohnehin das Lachen vergangen ist. Wenn es die Bürgerinitiative bis dahin noch geben sollte (ich hoffe, wir werden bald wegen Erfolges schließen müssen), sind sie uns als Mitglieder herzlich willkommen.
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