Der Ministerpräsident hat es erkannt, und Die Woch vom 09.08.2008 hat es gedruckt: Das Saarland ist ein Wanderland. Er lobt die landschaftliche Vielfalt und die Premium-Wanderwege. Zu Recht. Und er nennt auch den Wirtschaftsfaktor Tourismus: Rund zwei Milliarden Euro Umsatz und 20.000 Arbeitsplätze hängen im Saarland jetzt schon am Tourismus, trotz des Standortnachteils wegen des Kampfjetlärms. Was wäre hier möglich, wenn wir nicht die Lärm- und Drecksenke für in- und ausländisches Militär wären? Und was wären Eifel und Westpfalz ohne den Lärm - was fast gleichbedeutend mit "ohne die US-Airforce" ist? Für die Tourismusexperten ist die Westpfalz ein Sorgenkind. Warum, das sollte jedem klar sein.
Da sehen die immer wieder herbeifantasierten angeblichen vier Milliarden (Euro oder USD, wer weiß), die das US-Militär "in der Region" ausgibt, gar nicht mehr so beeindruckend aus. Die Zahlen wurden übrigens nie plausibel gemacht, und die Geschäftsleute um Kaiserslautern sehen US-Soldaten und ihre Familien nur selten - Tendenz fallend. Dazu kommt noch, dass der Militärumsatz minderwertiger Umsatz ist, weil die US-Truppen keine Mehrwertsteuer zahlen. Zu allem Elend stehen diesem mit Blut beschmierten Geld viele krank gemachte Menschen und eine verseuchte Umwelt (incl. Grundwasser) entgegen.
Wer eins und eins zusammenzählen kann, fragt sich jetzt schon, wie wir möglichst schnell den unnötigen und verlagerbaren Fluglärm aus der Region bekommen und die Kriegsflughäfen Spangdahlem und Ramstein so schnell wie möglich zur zivilen Nutzung konvertieren, damit die Region wirtschaftlich und von der Lebensqualität her eine Chance bekommt.
Zum Archiv mit allen Artikeln