Man sollte eigentlich denken, dass auch die Kampfpiloten so langsam in den Weihnachtsurlaub gehen, und dass die letzten Tage des Advents lärmfrei gehalten werden. Im Lärmghetto Saarland scheint das ein Ding der Unmöglichkeit zu sein, wenn auch der angedrohnte Abendterror der US-Airforce bisher "nur" ein einziges Mal (d.h. ein Mal zu oft) stattgefunden hat. Ob die Proteste zweier saarländischer Landtagsfraktionen der Grund für den im Vergleich zur Ankündigung reduzierten Lärmterror waren, oder ob die Ankündigung nie in vollem Maße wahrgemacht werden sollte, um eine subjektive Lärmminderung zu erreichen?
Fazit: Es gibt noch viel zu tun, d.h. es ist dem Militär noch viel zu verbieten, bis wir hier eine ungefähr ähnliche Lebensqualität haben wie die meisten Menschen in Deutschland. Ob der Verteidigungsminister auf der Seite der Lärmverursacher oder auf der Seite der Bürger steht, wird sich Anfang des nächsten Jahres zeigen. Dann erwarten wir erste, spürbare Resultate der Arbeitsgruppe und eine Antwort auf die Frage, was Priorität hat: Kriegsspiele von Ausländern oder Lebensqualität der hier lebenden Steuerzahler.
Und dann sind schon bald Wahlen. Wahlprägend für viele Betroffene dürfte sein, ob sich der Lärm auf ein Maß verringert hat, das erträglich ist. Wird jeder Tag mit klarem Himmel weiterhin eine Lärmgarantie mitbringen? Oder wird der Lärm auf wenige Tage im Jahr beschränkt sein, mit vielen Tagen Ruhe am Stück und Achtung von Mittags- und Abendruhe ab 18 Uhr?
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