Damals in den Achzigern wurden die Opfer des Tiefflugterrors belogen und betrogen. Damals agierte besonders ausländisches Militär für den Bürger im rechtsfreien Raum. Auch heute noch müssen wir uns Lügen anhören. Teils sind es die selben wie damals ("Tiefflüge sind nicht gesundheitsschädlich", "Übungsflüge sind hier unbedingt notwendig"), teils sind es neue ("Mehrmaliges Gewecktwerden in der Nacht ist keine Belästigung"). Auch heute noch agiert das Militär im rechtsfreien Raum und entzieht sich dem Zugriff durch den Bürger. Dass konzentrierter Lärm Körperverletzung ist, streitet das Militär ab und hat willfährige Politiker und damit Richter, die das Recht passend verdrehen. Alle Beschränkungen hat sich das Militär selbst auferlegt und hält sich die Hintertür "militärische Notwendigkeit" jederzeit offen. Was "militärische Notwendigkeit" ist, entscheidet alleine das Militär in einem nicht einsehbaren Prozess. Wer welche Verletzungen wieso genehmigt, z.B. Verletzungen der Betriebszeiten der TRA, bleibt dem Bürger verborgen.
Dass das Militär den Bogen mit seinen Tiefflügen überspannt hat, hat es gemerkt. Dass die Opfer für dauerdröhnende Abfangjagden keine Toleranz mehr aufbringen, ist auch kein Geheimnis. Das Militär hat alleine bei Übungen in Friedenszeiten so viel Schaden angerichtet, dass man diesen teuren Wahnsinn endlich auf ein vernünftiges Maß herunterfahren muss. Ein Krieg in Afghanistan und feuchte Träume eines traumatisierten Innenministers vom Einsatz gegen das eigene Volk zeigen deutlich, dass wir bald nur noch für das Militär und unter dessen Knute leben, wenn wir Politik und Militär so weitermachen lassen wie die letzten Jahre.
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