Sehr geehrte Herren Bürgermeister und Gemeindevertreter rund um die
Airbase Spangdahlem,
bei der am 24.11.2009 abgehaltenen konstituierenden Sitzung der
Lärmschutzkommission auf der Spangdahlem Airbase kam es zu folgender
Beobachtung eines Sitzungsteilnehmers:
[...] Dann ergriff ein Vertreter der Gemeinde Spangdahlem das Wort und bat die Vertreter der USA inständig, nicht nur keine Flugzeuge mehr abzuziehen, sondern Überlegungen vorzunehmen, von anderen Flugplätzen Maschinen nach Spangdahlem zu verlegen. Er bat die deutschen Politiker und anwesenden Beamten dringend, alles zu tun, dass die Amerikaner nicht abziehen oder ausdünnen. Auch die vielen Restriktionen seien doch bitte nochmals zu überlegen. Hier in der Eifel hätte keiner was gegen die Airbase, und es fühle sich auch keiner belästigt oder eingeschränkt. Bei diesen Ausführungen schüttelte der Vertreter der Gemeinde Binsfeld etwas den Kopf. Zu sagen hatte er aber nichts. Ermutigt von der Vorrede ergriff dann ein Vertreter der Gemeinde Nattenheim das Wort und sagte sinngemäß, das mit dem Lärm sei doch alles aufgebauscht. Er hätte bei dem bemängelten Scheinangriff auf dem Balkon seines Hauses gestanden. Er hätte das alles nicht als besonders laut empfunden, sein sechsjähriger Enkel hätte das ganze als "cool" empfunden [...]
Ich erlaube mir unter Wahrung der gebotenen Höflichkeit, das Weltbild von Befürwortern der Anwesenheit von US-Kampfjets in unserem Land ein wenig zu erweitern und hoffentlich zu korrigieren.
Hierzu soll ein Beispiel dienen. Am 12. Januar 2010 wurde mein Erlebensbereich in der Zeit von 14:30 bis 15:30 Uhr und dann wieder in der Zeit von 19:30 bis 20:45 Uhr in zum Teil extremer Weise durch übende Kampfjets der Spangdahlem Airbase verlärmt, wie die Lärmmessstationen des Deutschen Fluglärmdienstes in Binsfeld belegen. Bitte bedenken Sie, dass ich hier nicht von einzelnen Überflügen berichte, sondern von Lärmphasen, die durchaus einmal bis zu 10 Minuten andauern können und durch das permanente Kreisen der Kampfjets über dem Übungsgebiet entstehen.
Dies erleben ich und viele meiner Mitbürger im Saarland und in der Westpfalz fast jeden Tag stundenlang. Fluglärm dieser Art und Konzentration macht erwiesener Maßen krank. Die Menschen in meiner Heimat, die von diesem Lärm terrorisiert werden, profitieren im Gegensatz zu denen in der Region um die Spangdahlem Airbase noch nicht einmal von der Anwesenheit der US-Kampfjets.
Sollten Sie, meine Herren Gemeindevertreter, Befürworter der Präsenz von US-Kampfjets sein oder solche Menschen kennen, dann bitte ich Sie um aktive Mithilfe bei der Wiederherstellung der Lebensqualität in meiner Heimat. Bemühen Sie sich bitte beim Kommandeur des 52nd Fighter Wing, Herrn Wight, darum, dass künftig alle Übungen mit Kampfjets der Spangdahlem Airbase dort abgehalten werden, wo auch die Menschen von deren Präsenz profitieren, nämlich in der Umgebung der Spangdahlem Airbase, am besten gleich über den Häusern der Profiteure, denn als Befürworter der Präsenz von US-Kampfjets sollten diese selbstverständlich auch die Emissionen dieser Tötungsinstrumente befürworten und mit dem entsprechenden Enthusiasmus selbst ertragen. Normalerweise bin ich kein Freund des St.-Florians-Prinzips, aber in diesem Fall muss ich eine Ausnahme machen. Ich bin, obwohl ich wie viele Eifeler ebenfalls in einer strukturschwachen Region lebe und arbeite, fähig und willens, meinen Lebensunterhalt aus eigener Kraft zu verdienen. Ich brauche kein US-Militär, um meine Familie und mich zu ernähren. Die Menschen in der Eifel brauchen es genau so wenig. Aber solange sie das Geld der US-Truppen nehmen, dürfen sie auch gerne deren Dreck und Lärm bei sich behalten.
Sollten sie aber gegen die Präsenz der US-Militärmaschinerie, gegen deren Dreck und Lärm und gegen deren Zweck, Krieg aus unserer Heimat in die ganze Welt zu exportieren, sein, dann zeigen Sie es auch und sagen Sie es den Verursachern und Verantwortlichen ins Gesicht.
Mit freundlichen Grüßen
Patrick Fey
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