Die Tage des US-Kriegskrankenhauses in Landstuhl und damit auch eines Teils des US-Hubschrauberterrors sind offensichtlich gezählt. Statt den ursprünglich geplanten Ausbau in Landstuhl anzugehen, rücken die US-Truppen enger zusammen. Das Hospital kommt auf ungenutzte Flächen auf und neben der Airbase Ramstein. Alle Vorhaben werden ein bis drei Nummern kleiner, genau wie auf der Airbase Spangdahlem.
Selbstverständlich "wurde die deutsche Seite bisher nicht eingebunden". Da kann der Landstuhler Bürgermeister Grumer seit Sommer 2009 noch so herzerweichend um Informationen betteln und jammern, das interessiert seine amerikanischen Freunde nicht. US-Wasserträger wie er sehen die Zeichen der Zeit nicht einmal, wenn sie ihm ins Gesicht springen. Wenn Grumer die letzten Jahre keine vernünftigen zivilen Entwicklungspläne verfolgt hat, braucht er schnell kluge Leute, die sich etwas einfallen lassen. Immerhin wird das Gelände des jetzigen Hospitals in Landstuhl frei. Selbst eine ehemalige US-Hurra-Redakteurin kommt auf die Idee, dass die US-Truppen die Bundesliegenschaften "zurückgeben" und so eine universitäre Nutzung möglich wird.
Die Region kriegt langsam Verstand. Vielleicht auch Grumer. Beim Ramsteiner Bürgermeister Layes dagegen haben wir die Hoffnung schon lange aufgegeben. Der sieht in seiner Verblendung in den US-Plänen womöglich noch eine Aufwertung der US-Base Ramstein und konstruiert unermüdlich einen gefühlten Vorteil für seine Gemeinde, obwohl er vom US-Militär mit dem KMCC-Einkaufszentrum und dem riesigen Spaßbad als Konkurrenz zum zivilen Azur-Bad nach allen Regeln der Kunst verarscht und vorgeführt wurde.
Interessant ist in jedem Fall das veränderte Auftreten der rheinland-pfälzischen Landesregierung in der Öffentlichkeit beim Thema US-Militär. Zunächst die bekannte Unterwürfigkeit: Innenminister Bruch ist immer noch fleißig dabei, Steuergelder für Bettelreisen in die USA zu verschwenden, und Kurt Beck hat schon im September 2008 "Unterstützung" (d.h. deutsche Steuermillionen) zugesagt. Was aber neu ist: Die Landesregierung ist nach vielen Jahren endlich darüber informiert, dass die US-Truppen auf deutschem Boden (genauer: auf Bundesliegenschaften) residieren. Daher ist bei allen Vorhaben deutsches Recht anzuwenden. Und - man lese und staune - das hat er dem US-General Ham vor Weihnachten "klargemacht". Welch ein Donnerschlag für Bruchs Verhältnisse! Das muss zwar nicht heißen, dass in Zukunft alle Verfahren mit rechten Dingen zugehen, oder dass getürkte Gefälligkeitsgutachten und umstrittene Richterinnen nach Art Seiler-Dürr nicht mehr als Waffe gegen das eigene Volk benutzt werden, aber ein wenig Hoffnung keimt durchaus auf. Sollte auch Bruch bemerkt haben, dass die Menschen die Nase voll vom rücksichtslosen US-Terror und ihrem besatzerartigen Auftreten haben? Und sollte er seine Schlüsse daraus gezogen haben?
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