Anstatt die Chance zu nutzen und jetzt schon friedliche Nutzungspläne für die frei gewordene Fläche des Hospitals zu schmieden, rutscht er sich die Haut von den Knien, damit weiterhin die US-Kriegsverbrecherkrüppel in seiner Gemeinde zusammengeflickt werden. Sollte das nicht dem Willen der US-Militärs entsprechen, fährt er harte Geschütze auf: Die Army-Hubschrauber sollen ihn dann auch nicht mehr bis in die Nacht mit ihrem Übungsgeknatter belästigen. Denn der Herr ist selber vom Lärm betroffen. Es ist äußerst interessant, wie ehemalige Kriegsgewinnler den Lärm ihrer amerikanischen Freunde nach langen Jahren der Taubheit wieder in voller Lautstärke hören können. Solche Spontanheilungen werden wir in naher Zukunft noch öfter erleben.
Ein weiteres Bonbon: Für die Verlagerung des Hospitals auf das Gelände der Airbase Ramstein warnt er vor einer drohenden Umweltverträglichkeitsprüfung und einer Berücksichtigung von Fluglärm-Fragen. Beim Ausbau der Airbase dagegen sind 13000 Widersprüche in einem skandalösen Mauschelverfahren vom Justiz- und Regierungsfilz zerredet worden. Die willfährige Skandalrichterin Seiler-Dürr hat die ordentliche Berücksichtung der Bürger auf Lärmschutz durch ihre Wegzugsempfehlung und die Behauptung ersetzt, dass mehrmaliges Gewecktwerden in der Nacht keine nennenswerte Beeinträchtigung sei.
Wir wollen das US-Hospital weder in Landstuhl noch auf der Airbase. Mit ein bisschen Glück werden stattdessen Hospitals in den USA genutzt, dann sparen wir auch noch die üblichen „Vorschüsse“ und Zuschüsse aus dem Steuersäckel, die in solchen Vorhaben des Landes Rheinland-Pfalz Gewohnheit geworden sind. Da sowohl US-Airforce als auch US-Army gegen die Renovierung des Landstuhler Hospitals sind, bleiben nur zwei Möglichkeiten: Neubau auf der Base oder langsam vergammeln lassen und US-Hospitals nutzen.
Die gefühlt „embedded“ Journalistin Anke Herbert hat ebenfalls den Knall noch nicht gehört. Sie klammert sich an das US-Militär, das deutsche Steuersubventionen verschlingt und als verseuchtes Grundwasser wieder ausscheidet. Dabei wäre es an der Zeit, die friedliche und ungiftige Nutzung deutscher Liegenschaften zu fordern. Der Zeitgeist gibt's her. Sie müsste nicht einmal gegen den Strom schwimmen.
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