Köln. Eine brisante Studie über negative Gesundheitsfolgen
durch nächtlichem Fluglärm wird nach Ansicht des
stellvertretenden Vorsitzenden der
SPD-Bundestagsfraktion, Ulrich Kelber, von der
Bundesregierung zurückgehalten. Zum einen passe die
Veröffentlichung der brisanten Daten „schlecht zu einer
tagesaktuellen Debatte um die Lockerung des
Nachtflugverbotes“ nach Abklingen der
Vulkanasche-Wolke, sagte Kelber dem „Kölner
Stadt-Anzeiger“ (Mittwochausgabe). Zum anderen plane die
schwarz-gelbe Bundesregierung mittelfristig eine Lockerung des
Nachtflugverbotes an allen deutschen Flughäfen, weshalb
das Bekanntwerden der Studienergebnisse ebenfalls als
unerwünscht betrachtet werde.
In der Studie, deren Ergebnisse der Zeitung vorliegen, wurden die
Krankheitsdaten von mehr als einer Million Anwohner im
Einzugsbereich des Flughafen Köln-Bonn mit den nächtlichen
Lärmbelastungen durch den Flugbetrieb in Beziehung gesetzt.
Dabei wurden stark erhöhte Fallzahlen von Herzschwäche,
Koronarerkrankungen, Schlaganfällen, Depressionen und
Brustkrebs festgestellt. Weiterhin heißt es, dass die
Erkrankungsrate in einzelnen Bevölkerungsgruppen mit hoher
Nachtfluglärmbelastung um mehr als 100 Prozent über dem
nicht belasteter Anwohner liegt. Die Vorstellung der Ergebnisse am
Dienstagvormittag war kurzfristig „aus
Termingründen“ abgesagt worden.
(dts Nachrichtenagentur)
„Aus Termingründen“. Aha.
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