Neuzuwachs im Club der gefühlt nicht zuständigen Fluglärmfreunde: Wirtschaftsminister Hering unternimmt zwar keine Bettelreisen in die USA wie Innenminister Bruch, bei denen er Rheinland-Pfalz als Lärmparadies fürs US-Miltär anpreist, aber er kämpft mit Herzblut dafür, dass die US-Airforce die Bevölkerung weiter nach Herzenlust und unbegrenzt mit Lärm krank machen darf. Gleichwohl fühlt er sich für diesen Fluglärm nicht zuständig, denn das hieße ja Verantwortung zu tragen.
Da er und andere es nicht schaffen, die Studie oder wenigstens den Autor Professor Greiser zu diskreditieren, haben sie sich eine neue List ausgedacht: Die Studie sei einfach nicht anwendbar, fällt ihnen als Schutzbehauptung ein. Die Begründung lässt jedem selbst denkenden Menschen die Haare zu Berge stehen angesichts dieser Dreistigkeit: Nur weil man fluglärmbedingte Krankheiten im Umfeld eines Flughafens untersucht hat, könne man noch lange keine Aussage über fluglärmbedingte Krankheiten im Umfeld eines Flughafens treffen. Die Menschen, die wegen des Lärms krank geworden sind, sollen keine Angst haben. Ihre Ängste seien unbegründet.
Herings Aussagen läuten eine neue Ära unverschämter Lügen der Fluglärmlobby ein. So offen hat sie noch nie gegen gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse angelogen. Auch seine Verhöhnung der Lärmopfer hat eine besondere Klasse. Er ist nicht etwa besorgt, dass der von ihm verteidigte Dauerlärm die Menschen krank macht. Er ist bloß besorgt, dass sich informierte Menschen Sorgen machen, welches Lärm- und Giftghetto aus ihrer Heimat geworden ist dank solcher Politiker wie Hering.
Zum Archiv mit allen Artikeln