Ein Landstuhler Bürger hat uns heute eine Kopie seiner Beschwerde an das rheinland-pfälzische Innenministerium zugeschickt. Die Menschen glauben die Märchen von der vielzitierten „militärischen Notwendigkeit“ nicht mehr. Es würde uns freuen, wenn wir mit unseren Informationen ein wenig dazu beigetragen hätten.
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich möchte mich beschweren über Fluglärm im Raum Landstuhl:
1.) Am Sonntag, 13.06.2010, ca. 4.00 Uhr in der Nacht:
Langes Pfeifen der Galaxy-Triebwerke in Ramstein mit anschließendem
ohrenbetäubenden Lärm beim Start.
Wie lange soll eigentlich die erweiterte Nachtflug-Erweiterung andauern?
Haben die Amerikaner ihre Soldaten und ihre Waffen nicht bald nach
Afghanistan gebracht? Oder soll es bis zum Nimmerleinstag dabei bleiben,
dass nachts ein reges Treiben am Himmel herrschen soll?
2.) Am Montag, 14.06.2010:
US-Helikopter drehen um den Heliport Landstuhl vom frühen Abend (ca.
19 Uhr) bis Mitternacht ihre Runden. Öffnen der Fenster unmöglich.
3.) Am Dienstagmorgen, 15.06.2010:
Dauerdröhnen von der Air-Base Ramstein, so dass ein konzentriertes
Arbeiten nicht möglich ist.
Ich bin nicht interessiert an einer Rückantwort, die erneut versucht,
mir die militärische Notwendigkeit dieses Lärmterrors darzulegen. Es
gibt keine militärische Notwendigkeit für Übungsflüge rund um die Uhr
über und bei dicht besiedeltem Gebiet. Diese Flüge sind auch anderswo
machbar – z.B. Helikoptertraining über der Wüste von Nevada. In
den USA wäre dieses Theater wohl kaum über Städten denkbar.
Ich bin vielmehr daran interessiert, von „meinem“
Innenministerium zu hören, dass es seine Aufgabe u.a. darin sieht,
gesundheitliche Gefahren von mir, meiner Familie und meinen Mitbürgern
abzuwenden. Das Innenministerium in Mainz ist kein
rheinland-pfälzisches Verteidigungsministerium und auch
keine Außenstelle des Pentagon. Denken Sie bitte an den Text Ihres
Amtseides!
Erzählen Sie mir bitte nichts von irgendwelchen absurden
„Grenzwerten“, die selbstverständlich ständig weit
unterschritten werden. Ziehen Sie bitte keine Vergleiche zu Regionen, in
denen es noch viel schlimmer ist. Sie kämen sicher auch nicht auf die
Idee, Chemieunfälle im Rhein zu bagatellisieren, weil es im Golf von
Mexiko noch viel dreckiger ist.
Mit freundlichen Grüßen
Zum Archiv mit allen Artikeln