Die Saarbrücker Zeitung hat heute eine gekürzte Version der Pressemitteilung der saarländischen Linksfraktion veröffentlicht. Die Fraktion hat uns die Originalversion zur Verfügung gestellt.
„Süßer“ die Kampfjets nie dröhnten als in der
Ferienzeit…
Für alle, die immer noch behaupten, der militärische Fluglärm habe sich
verringert und sei nunmehr im erträglichen Rahmen, sind die Ereignisse
der letzten Tage ein Schlag ins Gesicht.
„Was sind wir für ein Land, in dem das Lachen von spielenden
Kindern nach Lärmimmissionen gemessen und be- (ver-) urteilt wird,
währenddessen sich Kampfjets am nordsaarländischen Himmel tummeln?“
so die umweltpolitische Sprecherin der Partei die Linke.
In der ersten Ferienwoche war an Erholung nicht zu denken.
Von den angekündigten und laut Statistik auch aufgeführten Entlastungen
war in der letzten Woche nichts zu merken; im Gegenteil, der Lärm war
unerträglich.
Die saarländische Landesregierung ist zwar weder zuständig für die
Überwachung noch Regelung, dennoch sieht die Linke die Landesregierung
in der Pflicht, die Bemühungen zur Lärmreduzierung massiv
voranzutreiben.
Die Aussage der Vertreter der Luftwaffe, im Saarland sei der Anteil der
zivilen Luftbewegungen weitaus größer als die der militärischen, ist
mehr als unbefriedigend. „Zivile Flugzeuge können wir sehen aber
nicht hören, bei den Kampfjets ist das genau umgekehrt“, so Dagmar
Ensch-Engel weiter, „Bis man sich vom Schreck erholt hat, sind
die Flugzeuge über alle Berge!“
Im Zuge des Strukturwandels ist gerade das Nordsaarland auf den Ausbau
der Tourismusbranche angewiesen; allerdings gehört zur Erholung auch
Ruhe, und die ist im Saarland nicht gewährleistet.
Lärm macht krank, mindert die Lebensqualität und belastet betroffene
Saarländer inzwischen so stark, dass sie an einen Wegzug aus dem Land
denken.
„Ich bemängele die beschönigten Statistiken, die keine Angaben über
Schallpegel oder den Schadstoffausstoß der Militärmaschinen geben! Die
Belastung der Bürger ist in vielerlei Hinsicht nicht mehr hinnehmbar“,
so Ensch-Engel weiter.
Zu dem extremen Lärm vom Freitag haben wir auch eine persönliche Aussage von Frau Ensch-Engel: „Das Enkelkind meiner Freundin (drei Monate alt) fing dermaßen an zu schreien, dass wir es kaum beruhigen konnten. Es ist eine ungeheuerliche Zumutung.“
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