Bericht von unserem Vorstandsmitglied Horst Emrich
Am Mittwoch, dem 3. November 2010, besuchte MdB Inge Höger, DIE LINKE, abrüstungspolitische Sprecherin der Fraktion, Mitglied im Verteidigungsausschuss und im Unterausschuss Abrüstung, die Bürgerinitiative gegen Fluglärm, Bodenlärm und Umweltverschmutzung e.V. in der Westpfalz, um sich vor Ort über das Ausmaß an Belastungen für die Bevölkerung durch den militärischen Flugbetrieb und die übergroße Militärpräsenz in der Region zu informieren. Die Vorstandsmitglieder der BI, Doris Emrich, Patrick Fey und Horst Emrich sowie James Herrmann vom Landesvorstand DIE LINKE in Rheinland-Pfalz begleiteten MdB Höger auf der Besichtigungstour. Der Flugbetrieb von und zur US-Air Base Ramstein, die Übungsflüge mit Hercules C-130, der Bodenlärm und die von der US Air Base Spangdahlem sowie vom Fliegerhorst Büchel aus startenden Kampfjets mit Übungen in der TRA Lauter berauben die Menschen der Westpfalz und des angrenzenden Saarlandes durch erheblichen Fluglärm und die Schadstoffemissionen aus Flugbenzin JP 8 ihrer Gesundheit und Lebensqualität. Auf dem Informationsprogramm standen auch die Polygone Bann A, Bann B und die Echolone am Heliport Landstuhl-Kirchberg.
MdB Höger zeigte sich bestürzt über das ganze Ausmaß der auf die Militärstützpunkte ausgerichteten Infrastruktur von ganzen Regionen in Rheinland-Pfalz und der Ansiedlungspolitik immer weiterer Militäreinrichtungen durch die Landesregierung Rheinland-Pfalz. Diese Regionen weisen nach Experteninformationen ein erhöhtes Krebs- und Herzinfarktrisiko sowie überdurchschnittliche Erkrankungen der Atemwege auf. Die Vorstände informierten nicht nur über die schwere Umweltzerstörung, sondern auch über die starken finanziellen Belastungen durch das US-Militär. Die Ausführungen wurden immer wieder durch starken Motorenlärm der Militärmaschinen und durch Explosionslärm in der Schießanlage Landstuhl-Breitenwald unterbrochen. Nicht nur visuell sondern auch akustisch wurde allen klar, dass Rheinland-Pfalz mit seinen US-Militäranlagen die Drehscheibe des weltweiten Todes, der völkerrechtswidrigen Kriege ist und dabei auf die Menschen in der Region keinerlei Rücksicht genommen wird. Der wirtschaftliche Nutzen der Kriegsmaschinerie für die Region, Arbeitsplätze, Wirtschaftskraft und Wertschöpfung wird immer von den politischen Verantwortlichen nur als Totschlagargument gebraucht.
Der Abschluss der Informationsreise war ein Besuch im Umfeld der US Air Base Spangdahlem bei der dortigen Bürgerinitiative BIEGAS, wo uns der Vorstandsvorsitzende Günter Schneider die Probleme rund um die Air Base erläuterte und auch zeigte.
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