Bewohner von Nordsaarland und Rheinland-Pfalz leiden unter US-Übungsflügen
Wir veröffentlichen den gleichnamigen Artikel von MdB Markus Tressel, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.
Den ein oder andern amerikanischen Militärflieger können sich viele Bewohner in St. Wendel und der Westpfalz regelmäßig aus der Nähe anschauen. Kampfjetpiloten nutzen den Himmel über deren Wohnorten für ihre täglichen Übungsflüge. In der Gegend Eifel/Westpfalz/Saarland überlappen sich mehrere Lufträume, unter anderem von der US-Airbase Spangdahlem (RLP) und dem Bundeswehrfliegerhorst Büchel (RLP). Die Jets dürfen dort ohne Lärmbeschränkung fliegen. Auch die übliche Mittags- oder Nachtruhe gilt nicht. Tiefflüge, Überschallflüge und Abfangjagden gehören zum Programm. Außerdem finden Versorgungs- und Übungsflüge schwerer Transportmaschinen der US-Airforce und deutscher Fallschirmspringer statt.
Die Bürgerinitiative gegen Fluglärm, Bodenlärm und Umweltverschmutzung sammelt Klagen der Anwohner, die Beschwerden haben in den letzten Jahren zugenommen. Trotz massiver Einwände seitens der Grünen im saarländischen Landtag hat sich die Situation bisher nicht verbessert.
Mit einer Kleinen Anfrage (17/3585) hat sich deshalb jetzt die Bundestagsfraktion der Grünen an die Bundesregierung gewandt. Sie fragt unter anderem nach der Rechtfertigung dafür, dass es für die zeitweise zur militärischen Nutzung reservierten Lufträume (Temporary Reserved Airspace, TRA) keinerlei Lärmschutzvorgaben und Lärmschutzgrenzwerte gibt. Auch die Gefährdung der Anwohner im Hinblick auf Emissionen oder mögliche Abstürze ist Thema des Dokuments.
Als tourismuspolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag sieht Markus Tressel ebenso den volkwirtschaftlichen Schaden, der durch Umsatzeinbußen im Tourismus entsteht. Besonders das St. Wendeler Land bietet unter anderem Ausflugsziele für Wanderer und Radfahrer. Wie hoch die Einbußen in diesem Gebiet sind, das soll jetzt die Bundesregierung beziffern. Von dem Schaden an Tier- und Pflanzenwelt ganz zu schweigen.
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