Oh Herr, die Not ist groß! Der Ausbau des Frankfurter Flughafen wird den Mainzern eine Extraportion Fluglärm bescheren, und das auch nachts. Dummerweise steht die krank machende Wirkung von Nachtfluglärm mittlerweile außer Frage. Mainz, das sind viele Menschen, die sich zahlreich und oft beschweren werden, und die vielen Wahlstimmen entsprechen. Dort ist man nicht so leidensfähig wie um Ramstein und Spangdahlem, und dort schweigt auch nicht ein ganzer Clan, nur weil die Tochter mit jemandem verheiratet ist, dessen Bruder auf der Air Base einen der wenigen Ziviljobs für Deutsche hat. Da hilft nur eins: Weg mit dem Nachtlärm zum Flughafen Hahn. Dass das Gezeter der rheinland-pfälzischen Landesregierung für die Menschen um die US-Kriegsflughäfen und um den Nachtflughafen Hahn wie Hohn klingt, sieht die Redakteurin Anke Herbert sehr richtig. Politiker versuchen seit Jahrzehnten, möglichst wenige Menschen möglichst viel mit Fluglärm zu belasten, weil ihnen das weniger Arbeit macht, als wenn der Lärm breit verteilt wird. Genau deshalb werden Kampfjetübungen nicht gleichmäßig über Deutschland verteilt sondern in wenigen Lärmreservaten konzentriert.
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