Laut Informationen aus dem Bundestag bereiten die USA schon ihren nächsten Krieg von deutschem Boden aus vor: Es geht nicht mehr nur um die Errichtung einer Flugverbotszone in Libyen. Auf der Air Base Ramstein (und vermutlich Spangdahlem) werden Vorbereitungen für einen Luftschlag getroffen.
So gut es für unsere Lebensqualität ist, wenn die Spangdahlemer Kampfjets außer Landes sind, so schlimm ist es, wenn sie in dieser Zeit Menschen töten und ganze Landstriche mit Staub von Uranmunition verseuchen. Die Kollateralschäden der US-Kriege kennt man ja.
Die Bundesregierung wird sie – wie immer – gewähren lassen. Die grundgesetzwidrige Duldung der Vorbereitung eines Angriffskriegs von deutschem Boden¹ aus ist sonnenklar. Wenigstens beteiligt sich Deutschland nicht mit Truppen am Libyenkrieg. Ein klein wenig hat ein Teil unserer Politiker aus dem Afghanistankrieg gelernt. Auch dieser Krieg wird wieder ein Fass ohne Boden (und ohne Exit-Strategie) werden, und keiner wird zwischen Propagandalügen und Wahrheit, zwischen Gut und Böse unterscheiden können. Ob es bei lediglich zwei Kriegsparteien bleiben wird, ist nicht sicher. Die Regimegegner könnten sich entzweien und aufspalten. Alle werden sie beschönigen, lügen, Waffenstillstände brechen und die Gegenseite(n) dazu provozieren.
Für den, der überall in der Welt Militärbasen haben will, ist der Einsatz ein willkommener Vorwand, sich dauerhaft in Libyen einzunisten.
„Es gehört zum Wesen des Krieges, dass seine wirklichen Gründe und Ziele
nicht dem entsprechen, was als casus belli proklamiert wird.“
George Bernard Shaw, irischer Schriftsteller (1856 – 1950)
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