Von unserem Vorstandsmitglied Doris Emrich
Rechtzeitig mit Beginn der Sommerferien läuft die militärische Elite im Pilotenoverall zur Höchstform auf. So auch am 27. und 28. Juni 2011.
Da sich viele Familien dank der Haushalts- und Sozialpolitik unserer Regierung keine Urlaubsreise mehr leisten können, sorgt das Verteidigungsministerium für das notwendige Ferien-Unterhaltungsprogramm. Anschaulich wurde den erholungsbedürftigen Kindern und ihren Eltern vorgeführt, wie man Kampfjets in der Luft betankt. Dies fand wieder einmal über der Stadt Kaiserslautern bzw. dieser dicht besiedelten Region statt. Der damit verbundene infernalische Fluglärm, der uns diesmal von der Bundeswehr zugemutet wurde, zeugt von der unermesslichen Wertschätzung, die man der Zivilbevölkerung gegenüber hegt. Sehr wahrscheinlich müssen sich diejenigen Uniformträger, die noch nicht in Auslandseinsätzen gebraucht werden, ihre Adrenalinschübe auf diese Art besorgen.
Eine einzige Kampfjetflugstunde kostet den Steuerzahler ca. 30–40.000 Euro. Was könnten mit diesen Summen Familien unterstützt werden. Das Geld würde bestimmt sinnvoller verwendet.
Es sollte auch einmal erwähnt werden, dass bei jedem Betankungsvorgang 10% Verlust zu verzeichnen sind. Das heißt, Kerosin rieselt zur Erde mit all seinen gesundheitszerstörenden Folgen nach dem Motto „Alles Gute kommt von oben“. Gartenbesitzer können sich ganz besonders über den Giftcocktail aus der Luft für Obst und Gemüse freuen.
Dieser grauenvoll verlärmte Tag fand seine Fortsetzung am Dienstag, 28. Juni 2011. Dieses Mal hatten die verbündeten Freunde aus Spangdahlem mit ihren F-16 das Bedürfnis, den German Krauts das Ferien-Wohlfühl-Programm zu gestalten. Wie man es von diesen Rambos der Lüfte gewohnt ist, bekam man am Nachmittag die volle Dröhnung ab. Warum muss man sich aber auch bei dieser Hitze auf der Terrasse aufhalten? Rein ins Haus, Türen und Fenster zu, Gehörschutz auf, schließlich müssen die GIs ja für Kriegseinsätze üben.
Fazit: Ferien in der Westpfalz sind und bleiben ein Erlebnis!
Wie tröstlich, dass die Bürgermeisterin der Stadt Kaiserslautern die Interessen der Bürger (der amerikanischen?) in der Lärmschutzkommission vertritt.
Erklärung: Lärmschutzkommission = eine von den US-Militärs ins Leben gerufene Alibi-Institution, die letztendlich devote und amerikahörige „Bürgervertreter“ vor Beschwerden der betroffenen Bürger schützen soll.
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