Der Feiertag in mehreren Bundesländern bescherte auch uns einen ruhigen Montag ohne Fluglärm. Ab Dienstag gaben die Piloten mit ihren Kampfjets in der TRA Lauter wieder alles. Nach zwei Tagen infernalischen Fluglärmterrors wandte sich eine betroffene Bürgerin an ihre Bürgermeisterin der Stadt Kaiserslautern mit der Aufforderung, sich der Fluglärm-Problematik anzunehmen.
An: Susanne Wimmer-Leonhardt
Betreff: Fluglärm bzw. Übungsflüge
Datum: 17. Aug 2011 11:49
Sehr geehrte Frau Dr. Wimmer-Leonhardt,
unzählige Male habe ich in letzter Zeit telefonisch in Ihrem Büro
vorgesprochen und um ein Gespräch mit Ihnen persönlich gebeten. Dies
wurde mir bis heute nicht gestattet. Diese Haltung ist mir völlig
unverständlich.
Nun zu meinem Anliegen: Als Bürgermeisterin der Stadt Kaiserslautern ist
Ihnen inzwischen bekannt, welchen Belastungen die Bürger durch
militärischen Fluglärm, Schadstoffen etc. Tag für Tag ausgesetzt sind.
Als Angehörige der „Lärmschutzkommission“ – eine Institution die
nachweislich nicht eingerichtet wurde, um betroffene Bürger vor Fluglärm
zu schützen – kennen Sie die Gesamtproblematik sehr wohl.
Der Betrieb der US Air Base Ramstein mit Starts und Landungen der
Transportflugzeuge, Powerruns und sonstigen Lärmquellen ist oft schon
kaum noch zu ertragen. Offensichtlich gibt es immer noch eine
Steigerung, den hier lebenden Menschen Gesundheit und Lebensqualität zu
zerstören. Tägliche Übungsrunden mit Hercules C 130 und C 21 zur
Ausbildung, Schulung und „Erhaltung der Fluglizenz“ von abgehalfterten
Piloten steigern dieses Szenario.
Das Tüpfelchen auf dem I sind die immer wieder angeprangerten
Kampfjetübungen in der TRA Lauter. Stundenlanges Dröhnen durch
Abfangjagden und Polygoneanflüge lassen ein normales Leben in der Region
nicht mehr zu. Während bisher überwiegend F 16 der US Air Force aus
Spangdahlem diesen Lärmterror veranstalteten, ist mittlerweile die
Bundeswehr aus Büchel, Nörvenich und Lagerlechfeld mit ihren Tornados
und Eurofightern zum Hauptverursacher dieser Körperverletzung geworden.
So war auch wiederholt zu sehen, dass Luftbetankungen über der Stadt
Kaiserslautern vorgenommen wurden. Dies bestätigen auch die
Radaraufzeichnungen. Welche Schadstoffbelastung und Gefahr dies für die
Bevölkerung darstellt, müßten Sie auch wissen.
Nicht nur, dass die gesamte Ferienzeit wieder mal verlärmt wurde
– kein einziger Tag war ohne Übungsflüge mit Kampfjets –, ist es auch
nicht möglich, sich an einem der wenigen Sommertage zu erholen.
Sehr geehrte Frau Dr. Wimmer-Leonhardt, es längst an der Zeit, dass Sie
dem Amtseid folgend als Bürgermeisterin „Schaden von der Bevölkerung
abzuwenden“. Eigentlich bleibt nur die Frage, aus welchen Gründen die
verantwortlichen Politiker diesem Thema ausweichen?
Gerne bin ich auch zu einem persönlichen Gespräch bereit.
Mit freundlichen Grüßen
Doris Emrich
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