Von F. Strieffler
Gestern, am 24.8.2011, war ich zu einem Brunch nach Waldfischbach-Burgalben eingeladen. Da ich gerne Ausflüge mache, habe ich mich auf die kurze Fahrt über Land und auf anregende Gespräche mit netten Leuten gefreut. Die Gastgeber wohnen fast am Ende einer langen Seitenstraße am Hang. Terrasse nach Süden, ein wunderschön gedeckter Tisch und bequeme Sessel, nette Gesellschaft – was will ein Gast mehr? Ich nehme Platz und fange an zu genießen. Ruhe, Vogelgezwitscher, Brünnchen plätschert, Insekten summen, Schmetterlinge fliegen, angeregte Gespräche. Doch halt: Ich vergaß schon fast, dass ich im Herzen der Pfalz lebe. Kurz nach 11 Uhr donnert der erste Düsen-Jet direkt über den Ort, so laut, dass man meint: OK, jetzt wird auch hier die Flugverbots-Zone durchgesetzt. Hoffentlich nur mit Drohgebärden.
Ich dachte, ich bin in einer Urlaubsregion von Rheinland-Pfalz unterwegs! Weit gefehlt. Die Bomber, die offensichtlich in der TRA-Lauter für den nächsten Überfall auf ein Land üben, donnern die nächsten zwei Stunden in immer kürzer werdenden Abständen über den kleinen Ort. Jegliche Unterhaltung wird massiv gestört und unterbrochen, man kann einfach nicht weiter reden, sonst müßte man die Stimme sehr erheben.
Als die Tafel aufgehoben wird, sagt jemand: Ja, die den Krach machen, wohnen halt nicht hier! Ich habe ergänzt: Und machen sicher nie einen Ausflug in den Pfälzer Wald.
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