Fluglärmumfrage des Bundesverbands der Luftverkehrswirtschaft (BDL) vorgestellt
Die „repräsentative Umfrage“ zeige, dass sich nur 4% der Deutschen durch Fluglärm gestört fühlten. Kann nicht sein? Natürlich nicht.
Schaut man sich die Umfrage genauer an, wird die eigenwillige Auswertung ersichtlich. Die Schlaumeier haben „nicht gestört“ und „wenig gestört“ zusammengefasst. Alle, die sich wenig, aber eben doch spürbar, durch Lärm gestört fühlen, werden als sich nicht gestört fühlend gezählt. Geht man von einer 50/50-Verteilung in dieser Gruppe aus, fühlen sich 18,5% der Deutschen durch Fluglärm gestört, also 15 Millionen.
Aber auch das ist nicht die ganze Wahrheit, denn die Frage muss lauten: Wieviele von den Fluglärmbetroffenen fühlen sich durch den Lärm gestört? Laut der Umfrage sind es 18,5/33, das sind 56%. Diese Zahl ist die wichtige, denn mit der Studie will der BDL die Zunahme des Fluglärms rechtfertigen, die mit der Expansion des Flugverkehrs einhergeht. Mit einer weiteren Expansion steigt aber die Zahl der Betroffenen, was zu mehr Menschen führt, die sich gestört fühlen. Die 18,5% werden also ansteigen und selbst bei angenommener gleich bleibender Lärmempfindlichkeit der Menschen auf 56% wachsen, wenn der Flugverkehr weiter ungebremst zunimmt.
Fairerweise muss man ergänzen, dass nicht der komplette Fluglärm von der kommerziellen Fliegerei stammt. Das Militär erzeugt eine Menge davon (im Saarland und der Westpfalz überwiegt militärischer Fluglärm), und auch die Privatfliegerei sorgt für viel Ärger.
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