Antwort der LINKEN eingetroffen
Am 17.02. haben wir erstmals die Fraktionen im saarländischen Landtag per eMail zu ihren Plänen für eine Reduzierung des militärischen Fluglärms befragt. In Absprache mit Dagmar Ensch-Engel, der umweltpolitischen Sprecherin, schickt uns Christian Mohrmann die Darlegungen der LINKEN zur Reduzierung des militärischen Fluglärms über dem Saarland:
Die Fraktion Die LINKE im saarländischen Landtag spricht sich für eine deutliche Reduzierung von militärischen Flügen über dem Gebiet des Saarlandes aus. Gerade unter dem Aspekt der Förderung des touristischen Sektors im Saarland ist dies zwingend notwendig. Wenn z.B. am Bostalsee eine Ferienanlage gebaut werden soll, ist das Projekt natürlich von vornherein zum Scheitern verurteilt, wenn gleichzeitig regelmäßig Tiefflüge über diesem Gebiet stattfinden. Auch unabhängig von der Entwicklung des Tourismus machen wir uns gegen den militärischen Fluglärm stark. So hat die stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion im saarländischen Landtag, Barbara Spaniol, schon im Juni 2011 ein striktes Flugverbot für Militärjets während der Sommerferien gefordert. Die saarländische Landesregierung sollte außerdem gemeinsam mit der neuen rheinland-pfälzischen Landesregierung gegen den militärischen Fluglärm in der Region vorgehen und entsprechend Druck in Berlin und gegenüber der US-amerikanischen Militärführung machen. Eingeführt werden sollte ein Flugverbot in den allgemeinen Ruhezeiten. Es ist niemandem zu erklären, warum es auf der einen Seite genaue Zeitfenster für das Rasenmähen gibt, Überschallflüge auf der anderen Seite den ganzen Tag stattfinden können. Neben dem Problem des Fluglärms beschäftigt sich die LINKE-Fraktion auch mit dem Einsatz von sogenannten „Düppeln“, auch „Windows“ oder „Chaff“ genannt. Düppel sind metallbedampfte hauchdünne Kunstfasern oder leitfähige Kohlefasern, die von Militärflugzeugen zur Radarstörung eingesetzt werden. Dabei wird eine größere Zahl dieser Streifen vom Flugzeug aus abgeworfen und in der Luft verteilt. Immer wieder werden die Überreste dieser Streifen im nördlichen Saarland, also in dem Gebiet, in dem die US-Armee ihre Flugübungen abhält, gefunden. Welche Auswirkungen diese Streifen auf Umwelt und Gesundheit haben, ist noch überhaupt nicht abzusehen. Wir fordern endlich Aufklärung darüber, ob, wann und wie viele dieser Radartäuscher über dem Saarland abgeworfen werden. Außerdem muss eine ausgiebige Untersuchung über die Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt durchgeführt werden. Solange dies nicht geschehen ist, ist der Einsatz der Düppel zu verbieten.
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