Oder versucht sie, ihre Opfer einzuschüchtern?
Die Bundesluftwaffe terrorisiert die Menschen der Region seit Jahrzehnten mit Kampfjetlärm und sieht beim Lärm ausländischer Kameraden weg. Beschwert man sich, führt sie einen erst einmal an der Nase herum und flüchtet in Allgemeinheiten (Piloten müssen üben) und Schutzbehauptungen (die berühmte „militärische Notwendigkeit“). Konkrete und nachvollziehbare Gründe, warum sie den Lärm hier konzentriert und immer noch über dicht besiedeltem Gebiet bis in den späten Abend herumheizt, nennt sie nicht. Da ist es nur allzu verständlich, wenn das Luftwaffenamt in Beschwerdebriefen an den Emotionen ihrer Opfer teilhaben darf. Sich von Zivilisten den Marsch blasen lassen oder gar für etwas in die Verantwortung genommen werden – das geht für einen Soldaten ja gar nicht. Also blafft man den Menschen arrogant an, den man mit seinem Übungslärm nachweislich (mit Attest) krank gemacht hat. Er hat uns die Antwort zur Verfügung gestellt:
Mit Ihrer Beschwerde vom 15.03.2012 haben sie jedoch zum wiederholten Mal, den Weg des guten Geschmacks und Anstands deutlich verlassen. Ich fordere Sie von daher auf, künftig der Sachlichkeit Ihren Emotionen Vorrang zu geben. Darüber hinaus biete ich Ihnen juristische Kommunikation an.
Einmal davon abgesehen, das Körperverletzung durch Dauerbeschallung weder von gutem Geschmack noch von Anstand zeugt, rückt Hauptmann G. mit überraschend viel Wahrheit heraus. Man kann ihn auf zwei Arten deuten:
Beides weist darauf hin, dass der Konflikt Bundeswehr gegen Bürger nach den Phasen „Erst ignorieren sie dich“ und „Dann lachen sie über dich“ bei „Dann bekämpfen sie dich“ angekommen ist. Die nächste Phase laut Ghandi ist bekannterweise „Dann hast du gewonnen“.
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