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• [19.04.2012]  Geschwader Nörvenich redet nicht mit uns

  Am 13.04. wollten wir vom Presseoffizier des Nörvenicher Geschwaders wissen, warum des­sen Piloten immer und immer wieder im Luftraum über dem Saarland und der Westpfalz üben, obwohl die­se Region alleine schon von der US-Jets aus Spang­dah­lem extrem belastet ist. Der Presseoffizier hat uns auf die Mailadresse des Geschwaders ver­wie­sen. Dort haben wir folgende Anfrage platziert:

  Sehr geehrte Damen und Herren,
  
  Sie wissen, wie sehr das nördliche Saarland durch Lärm von Kampfjetübungen belastet ist. Alleine die US Air Force aus Spangdahlem lässt unsere Nerven blank liegen. Das Bücheler Geschwader steht eben­falls ganz oben auf dem Siegertreppchen, wenn es darum geht, auf unseren Nerven herumzutrampeln.
  
  Von Ihnen möchte ich wissen, was Sie dazu bewegt, immer wieder meine Re­gi­on aufzusuchen um dort zu üben. Ich weiß, dass Sie auch woanders üben. Trotzdem möchte ich wissen, wieso Sie nicht gänzlich von Flügen in meiner Re­gi­on absehen können.
  
  Ich möchte Sie bitten, eventuell benutzte Begriffe wie "militärische Not­wen­dig­keit" mit den nötigen Detailgründen für meine Region zu unterfüttern. Sie kön­nen gerne umfangreiche Einleitungen weglassen, in denen Sie Ihr generelles Übungsbedürfnis darlegen. Darum geht es nicht. Es geht um die konkrete Aus­ge­stal­tung Ihres Übungsbedürfnisses und die konkreten Gründe für die Be­las­tung meiner Region durch Ihre Übungsflüge. So weit ist die Nordsee ja wirk­lich nicht weg.
  
  Mit freundlichen Grüßen

  Die Anfrage ist klar formuliert, und wir haben ausdrücklich darauf hin­ge­wie­sen, dass es nicht um das allgemeine Übungsbedürfnis sondern um die kon­kre­te Ausgestaltung geht. Das ist nötig, weil das Militär Fragen zur konkreten Aus­ge­stal­tung leider allzuoft mit der Feststellung eines allgemeinen Übungs­be­dürf­nis­ses „beantwortet“.

  Wie hat das Geschwader geantwortet? Gar nicht. Es hat die lästige An­fra­ge zum Luftwaffenamt geschoben, das – der Leser ahnt es schon – die kon­kre­te Frage mit einem Verweis auf das allgemeine Übungsbedürfnis „be­ant­wor­tet“ hat. Es fällt schwer zu glauben, dass es beim Geschwader und beim Luft­waf­fen­amt lediglich an Lese- und Verständniskompetenz mangelt. Wie die Herren wohl reagieren würden, wenn man regelmäßig auf ihren Wohn­zim­mer­tep­pich urinieren und dies auf Anfrage mit einem allgemeinen Bedürfnis zur Entleerung der Blase rechtfertigen würde?

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