Von einem Landstuhler Bürger mit Frau (Name und Anschrift der Redaktion bekannt)
Heute um die Mittagszeit machten meine Frau und ich einen Spaziergang in Landstuhl von der Atzel zum REHA-Zentrum und zurück. Auf dem Rückweg machte ich vor dem US-Sportplatz die vier beigefügten Fotos. Den schlanken Aldi-Fotoapparat führte ich übrigens nicht absichtsvoll mit mir, sondern eher aus Gewohnheit, und die Idee zum Fotografieren ergab sich spontan aus der nachstehend geschilderten Situation.
Eigentlich ging es mir darum, den Text des großen Warnschildes daheim in aller Ruhe durchlesen zu können. Dann sah ich das andere Schild. Außerdem fiel mir auf, dass die Lichtmasten, die u.a. den Fußweg ausleuchten, in nur ca. 15 m Abstand zueinander stehen (die Flutlichtmasten gibt es zusätzlich). Von den Lichtmasten im übrigen Landstuhl kenne ich da deutlich größere Abstände.
Während ich das große Warnschild ablichtete, fuhr der Lenker eines zivilen Pkw ganz langsam an mir vorbei. Er hatte gerade über das in unmittelbarer Nähe befindliche „Gate“ das Areal des US-Hospitals verlassen. Vermutlich fürchtete der Fahrer, dass ich mit meiner kleinen Digitalkamera die „größte Nation auf dieser Erde“ gefährden wolle, was tatsächlich nicht meine Absicht war und wozu ich mich nicht in der Lage sehe.
Gerade war das vierte Bild „im Kasten“, da fuhr auf der anderen Seite des mit grünem Kunststoffmaterial (zur Sichtbeschränkung) behangenen Zauns ein großes Fahrzeug des Sicherheitsdienstes heran, wohl um die vorgenannte Nation vor mir zu schützen. Offenbar wird der Bereich außerhalb des Zauns mit Kameras überwacht, obwohl ich keinen entsprechenden Hinweis gesehen habe (wie es in unserer zivilen Gesellschaft vorgeschrieben ist). Das Fahrzeug der Security-Leute war bestimmt nicht zufällig so zeitnah präsent. Die o.e. und auffällig nahe zueinander aufgestellten Lichtmasten sollen wohl verhindern, dass ein deutsches Eichhörnchen eine „Mission Impossible“ durchführen kann.
Wenn man weiß, wie niedrig die Hemmschwelle schon der zivilen US-Bürger beim Gebrauch einer Schusswaffe ist, können einem in einer solchen Situation durchaus Bedenken kommen, selbst wenn man weiß, dass die Security-Leute m.W. Deutsche sind („wes Brot ich ess, des Lied ich sing“). Bei mir verfestigt sich der Eindruck, dass die Atzel (Landstuhl) Teil eines US-Truppenübungsplatzes ist, und ich gestehe, das gefällt mir überhaupt nicht.
Anm. der Redaktion: Der weltweite Terrorismus lauert halt überall – sogar am Muttertag und in der US-militärisch hochgerüsteten Region Ramstein/Landstuhl.
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