Die Namen sind der Red. bekannt.
Laut Innenministerium beschimpfen Opfer der US Air Force nach Jahrzehnten des werktäglichen Lärmterrors die US-Truppen u.a. als „Saubande“, „Militärgesocks“ und „Besatzer“. Im ruhigen Saarbrücken sitzen also Profis, ungenervt durch stundenlange US-Beschallung an einem Bürgertelefon bzw. hören den Anrufbeantworter ab, wo Menschen im emotionalen Ausnahmezustand um Hilfe rufen. Natürlich gibt es dort Emotionen pur!
Hat man schon einmal davon gehört, dass sich die Polizei über emotionale Ausbrüche von Vergewaltigungsopfern beschwert und sich Sorgen macht, dass der Täter sich beleidigt fühlen könnte? Es wäre wünschenswert, wenn sich alle Mitarbeiter der saarländischen Landesregierung bewusst machen würden, wer Opfer und wer Täter ist. „Die armen Soldaten müssen doch üben. Sie riskieren ihr Leben, um uns zu verteidigen“ ist ein Schlag ins Gesicht der Opfer und als Rechtfertigung der Lärmkonzentration vollkommen daneben. Was wäre, wenn die Polizei anderer Bundesländer und Staaten jeden Tag das Innenministerium stürmen und alle zusammenknüppeln würde? Käme da auch „Die müssen doch üben“?
Lassen wir einmal zwei Westpfälzer zu Wort kommen und von ihren Gesprächen mit US-Truppen erzählen:
Hallo, da kann ich auch etwas anfügen. Bei telefonischen Lärmbeschwerden bei den Amerikanern (in höflicher Form), direkt hier auf der Airbase Ramstein, werden wir regelmäßig von den Amis verhöhnt. Es wird ins Telefon gesungen, gelacht, aufgelegt, es werden Sirenen angestellt, und man wurde schon als Nazi beschimpft! Obwohl wir nur hier in Ruhe leben wollen, wissen wir mittlerweile was die Amerikaner von uns halten!
Sehr geehrter Herr …, ich war auch schockiert, als ich bei meinen Fluglärmbeschwerden von den Amerikanern als „scheiß Deutscher“, „Nazi, Nazi, Nazi, Nazi“, „scheiß Nazi“, „wir bringen Euch alle um“, „kleiner dummer deutscher Mann“ usw. tituliert wurde. Und das nur, weil man sich gegen diesen täglichen, schlimmen US-Übungsfluglärm beschwert. Deshalb, gleiches Recht für alle, oder besser gesagt: Auge um Auge, Zahn um Zahn! Wer entgleist hier nun verbal? Die Amerikaner wissen doch seit Jahren, daß die betroffenen Bürger diesen Fluglärmterror ablehnen; trotzdem fliegen sie jeden Tag, stundenlang über unseren Köpfen herum. Daß da der eine oder andere einmal verbal ausrastet, erst Recht nach amerikanischen wüsten Beschimpfungen, ist doch kein Wunder. Noch ist dieses Land in dem wir wohnen unser Land, da muß man sich nun wirklich nicht alles gefallen lassen. Und, mit vielen guten Worten ist noch kein Krieg gewonnen worden; das zeigt die Vergangenheit; da muß auch manchmal die Kanone ausgepackt werden, damit diese Amerikaner merken, daß sie mit Ihren Beleidigungen und Terrorisierungen zu weit gegangen sind. Das ist aber in sämtlichen Lebensbereichen genauso, selbst in einer Ehe. Hätten die Amerikaner die langjährige Zeit der Fluglärmbeschwerden sinnvoll genutzt und hätten diese hier nicht geduldeten Übungsflüge in ihr riesengroßes Land USA verlegt, könnten sie dort üben und dabei noch nicht einmal einen US-Bürger stören, durch die riesengroße Weite der Vereinigten Staaten. Dann würde sich hier auch kein Mensch mehr wegen Fluglärm beschweren. Und solange dies nicht geschieht, stehen jedem deutschen Bürger die gleichen Rechte zu. Daß die Fluglärmverursacher jede Gelegenheit suchen, damit sie Beschwerdeführer an den Pranger stellen können, liegt doch auf der Hand. Die Verursacher haben ja keine Schuld an diesem Lärmzustand; die Bösen sind wieder die sich beschwerenden Bürger.
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