Erste Gemeinden im Kreis Birkenfeld erwachen und lassen sich nicht mit dem Totschlagargument der Arbeitsplätze abspeisen
Die Gemeinderäte von Sonnenberg-Winnenberg, Kronweiler, Rimsberg, Nohen und Niederbrombach fordern ein Ende der Tiefflüge über ihren Orten. Neuen Lärm von anderen wollen sie auch nicht, z.B. Hubschrauberflüge aus Landstuhl. Und nicht nur das: Sie fordern von ihren Politikern im Landkreis Birkenfeld Unterstützung ein, berichtet die Nahe-Zeitung vom heutigen Tag. In der gemeinsamen Erklärung heißt es: „Aber es kann auch nicht angehen, dass mit dem Totschlagargument der Arbeitsplätze auf dem Truppenübungsplatz ein berechtigtes Anliegen der Gemeinden abgebügelt wird.“ Die Gemeinden beklagen eine stark beeinträchtigte Lebensqualität und befürchten gesundheitliche Schäden sowie wirtschaftliche Nachteile (Tourismus, Häuserpreise, Vermietungen).
Übrigens genießt laut dem Bericht der Nahe-Zeitung die Bürgerinitiative gegen Fluglärm, Bodenlärm und Umweltverschmutzung eine breite Akzeptanz – ein weiteres Zeichen dafür, dass die Menschen der Region nicht mehr bereit sind, sich vom Militär das Leben zur Hölle machen zu lassen. Die Angstgeschichten aus dem Kalten Krieg lassen nicht mehr jeden erzittern und zu allem schweigen. Selbst die Arbeitsplatzkeule ist brüchig geworden. Das Militär in seiner hiesigen Ausprägung ist nichts weiter als ein Kostenfaktor und ein Umwelt- und Tourismusgift: Ein paar Hände voller fremder Kampfjetpiloten fliegen an, randalieren herum und fliegen wieder weg. Wie will man denen ein Brötchen verkaufen? Und wie will man das Brötchen Touristen verkaufen, wenn diese wegen des Lärms ausbleiben?
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