Informationen von der saarländischen Ministerpräsidentin
Laut Presseberichten zeigte sich der Verteidigungsminister uneinsichtig und signalisierte, dass eine Verminderung des militärischen Übungsfluglärms in der Region nicht drin sein. Wir und andere sahen darin einen Affront sowohl gegen betroffene Bürger als auch gegen Politiker guten Willens. Im Brief der saarländischen Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer an uns zeichnet sich allerdings ein positiveres Bild ab. Sie schreibt:
Im Nachgang zum Termin der Bürgerinitiative gegen Fluglärm, Bodenlärm und Umweltverschmutzung […] habe ich den saarländischen Vertretern der Arbeitsgruppe Fluglärm den Auftrag erteilt, die Vorschläge der Bürgerinitiative […] in der Arbeitsgruppe zu behandeln und auf ihre Umsetzbarkeit überprüfen zu lassen, um weitere Verbesserungen für die vom Fluglärm betroffene saarländische Bevölkerung zu erreichen. Dieser Zielsetzung entsprechend wurden die Vorschläge in die Sitzung der „AG Fluglärm“ am 24. Januar 2012 eingebracht und dort behandelt. Das BMWg hat zugesagt, die Vorschläge bis zur nächsten Sitzung der AG Fluglärm, die in der zweiten Jahreshälfte stattfinden wird, auf ihre Umsetzbarkeit zu prüfen.
Zum Besuch Thomas de Maizières schreibt sie:
Bei dem v.g. Besuch des Bundesministers der Verteidigung in Lebach habe
ich Herrn Dr. de Maizière nochmals auf die aktuelle Situation
betreffend militärischen Fluglärm im Saarland angesprochen und ihn
gebeten, sich die von der AG Fluglärm eingebrachten Vorschläge genau
anzuschauen und im Interesse unserer Bürgerinnen und Bürger zu prüfen.
Im anschließenden Interview erklärte Dr. de Maizère auf die Frage eines
Journalisten, ob es eine Chance gebe, den militärischen Fluglärm im
Saarland zu minimieren, u.a.: „Wenn man Soldaten will, dann hat das auch
Folgen, das gilt für deutsche Soldaten als auch für amerikanische
Soldaten“ und „jeder amerikanische Soldat auf deutschen Boden herzlich
willkommen ist“. Weiter sagte er: „Man kann nicht Dienstposten haben
ohne Lärm. Wegen der Umsetzung im Einzelnen kann man, wie dies an vielen
Orten passiert, Kompromisse machen, dazu gibt es Gespräche, dazu sind
auch die Amerikaner bereit“.
Eine wie in verschiedenen Medien zitierte Erklärung des
Verteidigungsministers, dass fluglärmbelastete Anwohner im Saarland
nicht auf eine Verbesserung der Lage hoffen können, war zu keiner Zeit
Bestandteil des Interviews und wurde auch von Dr. de Maizière in diesem
Zusammenhang nicht geäußert.
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