Bericht von unserem Vorstandsmitglied Horst Emrich
DIE RHEINPFALZ berichtet in ihrer Ausgabe vom 05.09.2012:
Harsche Kritik an Bundes- und Landespolitik
Landstuhl: Bürgerinitiative gegen Fluglärm demonstriert vor der
Stadthalle
„Kampfjetlärm ist asozial.“
„Weg mit den US-Militärbasen.“
„Fluglärm macht krank.“
Das besagten Transparente vor der Landstuhler Stadthalle. Am
Montagabend stellte sich die Bürgerinitiative gegen Fluglärm,
Bodenlärm und Umweltverschmutzung bei einer
Kundgebung vor knapp 50 Personen vor. Auch Frieden und wirtschaftliche
Aspekte wurden angesprochen.
Fluglärm macht krank, dies ist längst wissenschaftlich und medizinisch bewiesen. Davon sind nicht nur die Menschen im Rhein-Main-Gebiet durch den zivilen Fluglärm des Frankfurter Flughafens betroffen, sondern auch die Bewohner der Westpfalz und des angrenzenden Saarlandes durch militärischen Fluglärm. Stundenlange Übungen der Kampfjets in der TRA Lauter, die Übungsflüge der Hercules C 130, die Flugschule mit C 21, die Flüge der Helikopter sowie die Starts und Landungen der Transportflugzeuge der US Air Base Ramstein mit den damit einhergehenden Belastungen für die Bevölkerung durch Lärm und Schadstoffe zerstören die Gesundheit und die Lebensqualität.
Als Gastredner sprach MdB, Alexander Ulrich, DIE LINKE, von der Ablehnung des Krieges als Mittel der Politik. Zudem führt Ulrich aus „Würden die vielen tausend Euro in zivile Projekte gesteckt, könnten wir sicherlich damit genauso viele Arbeitsplätze schaffen.“ Mit Blick auf den geplanten Hospitalneubau bei Weilerbach sprach er von „vorauseilendem Gehorsam“ der Politiker gegenüber den US-Militärs, ohne dabei die Schutzbedürfnisse der Bürger zu berücksichtigen.
Detlef Besier von der Friedensinitiative Westpfalz führte in seinem Beitrag ins Feld: „Ich habe den Eindruck, dass die Politiker anstehende Probleme gerne verschieben, statt zu lösen.“ Als Beispiel nannte er auch den Versuch, die Hubschrauberflüge von Landstuhl nach Baumholder zu verlegen.
Peter Schäfer, Chemieingenieur und Mitglied der Bürgerinitiative, führte den interessiert zuhörenden Bürgern die gesamte Palette der Belastungen und Gefährdungen durch den Flugbetrieb und die Existenz der Militärbasen vor Augen. Diese reichen von den Emissionen in der Luft und am Boden, die von dem Treibstoff JP 8 und den Additiven verursacht werden, bis zu den Radarstrahlen der Polygone. Die Schwächung des Immunsystems mit krebserregenden und erbgutverändernden Folgen sind längst festgestellt. Zudem besteht eine direkte Gefahr für das Trinkwasserreservoir der Westpfälzischen Moorniederung.
Auf die Schlafstörungen, die durch Flug- und Bodenlärm verursacht werden, ging Hans-Peter Molitor (SPD) ein. Gleichzeitig bedauerte er, dass nicht mehr Bürger der Sickingenstadt Landstuhl und der Verbandsgemeinde an der Veranstaltung teilgenommen haben.
Die Bürgerinitiative war alles in allem mit dem Verlauf der Veranstaltung zufrieden. Viele Gespräche mit Betroffenen haben gezeigt, dass sie nicht mehr bereit sind, die über Jahre ertragenen Belastungen länger hinzunehmen. Die Menschen der Region haben ein Recht auf ein menschenwürdiges Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Politiker sind in der Pflicht. Die Montagsdemonstrationen werden fortgesetzt.
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