Brief an die saarländische Umweltministerin Anke Rehlinger
Von unserem Leser Armin Rohner zur Veröffentlichung zugeschickt
Sehr geehrte Frau Rehlinger,
seit meiner Kindheit erlebe ich die ständige Ausweitung des
militärischen Fluglärms in unserer Region. Bereits bei der
Vorgängerregierung habe ich seit der massiven Ausweitung der
Flugbewegungen seit etwa dem Jahr 2005 nachgehakt. Die
aktuellen Aktivitäten der Bürgerinitiativen betrachte ich mit
Wohlwollen und war gespannt auf die Aussprache im Landtag.
Leider hat mich der Grundtenor dieser Aussprache ebensowenig
begeistert wie das desinteressierte Verhalten der
Vorgängerregierung. Drei Punkte lassen mich besonders an der
Motivation der Abgeordneten als Volksvertreter
zweifeln, die Probleme der Betroffenen hier ernst zu nehmen.
Es fällt mir immer schwerer die Vorgaben der Politik ernst zu nehmen, wobei ich mir Gedanken machen soll über den Verbrauch meines PKWs, die Länge des Urlaubsfluges, den Lärmschutz in verkehrsberuhigten Zonen oder den ökologischen Fußabdruck eines Baustoffes, solange die Luftwaffen der Welt dazu eingeladen werden, über einem der am dichtesten besiedelten Gebieten der Republik ihre Tiefflüge zu üben, ihre Abgase, ihren Lärm und im Zweifelsfalle auch ihren Sprit über unseren Köpfen abzuladen. Insbesondere im Hinblick auf die touristische Erschließung der Region für die Zukunft sehe ich hier dringenden Handlungsbedarf seitens der Landesregierung.
Ich möchte abschließend noch betonen, daß es mir nicht eventuell um die Abschaffung von Militär oder Technik geht bzw. um die Diffamierung von Streitkräften des In- oder Auslandes. Übungen sind notwendig und Bündnisverpflichtungen sind da; ein gerüttelt Maß an Beeinträchtigungen kann man hinnehmen. Die immer stärker werdenden Beschwerden der betroffenen Bevölkerung jedoch mit einem abfälligen Wink wegzuwischen, wie Ihr Fraktionskollege das im Landtag getan hat, empfinde ich als Unverschämtheit.
Ich weise nochmals, wie schon bei der Vorgängerregierung, darauf hin, daß die Engländer so klug waren ihre Übungszone für Tiefflüge über die Nordsee zu legen. Dies sollte für den Rest der NATO-Partner mit ausreichend Küstenlinie doch auch möglich sein.
Über eine zeitnahe Antwort würde ich mich sehr freuen.
In der Hoffnung auf etwas mehr Engagement für die Bevölkerung verbleibe
ich
mit freundlichen Grüßen
Armin Rohner
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