Vorläufiger Bericht gemäß Auftrag von Landrat Paul Junker vom 10.06.2011, Kreisausschusssitzung nach dem Beitrag von Prof. Greiter im Kreistag
Von Dr. med. Eike Heinicke
Die vermutlichen, langfristigen und weiträumig schädlichen Auswirkungen des Flugbetriebes lassen sich wirklich nur in großen, teuren epidemiologischen Studien nachweisen, die sind teuer und könnten nur bestätigen, was viele andere Studien schon heraus gefunden haben: Schall und Lärm machen eben nachweisbar krank! Hochdruck und Diabetes entstehen, zudem steigt die Rate an Krebs bei Diabetes. Die über mehr als 25 Jahre als Hausarzt durchaus kritisch gemachten Beobachtungen sind auf Augenhöhe mit den betroffenen Menschen und Patienten, frei nach dem Motto: Genau genommen ist der Hausarzt für die Gesundheit, der Facharzt für die Krankheiten seiner Patienten zuständig. Damit komme ich klar zu einer sensiblen Risikoeinschätzung. Nicht hinnehmbar aus meiner ärztlichen Sicht für die Bevölkerung sind:
So „ist Lärm eine subjektiv-psychologische Größe“, sagt der Umweltpsychologe Dirk Schreckenbach vom Zentrum für angewandte Psychologie, Umwelt und Sozialforschung ZEUS aus Hagen, und „das Image desjenigen, der den Lärm macht, trägt entscheidend dazu bei, wie die Menschen den Lärm empfinden – Schallwellen sind Physik, Lärm ist psychologisch“. Beides, Schall und Lärm, macht messbar krank.
Beide vorgenannten Punkte lassen sich meines Erachtens leicht und schnell abstellen.
Schwieriger wird es wohl bei den folgenden Punkten. Zum einen, weil es nur meine hausärztliche Beobachtung ist, und zum anderen besitzen wir keinen allgemeinmedizinischen Lehrstuhl (dabei werden 90% der Menschen von Hausärzten über Jahre betreut!). Letztlich habe ich nicht die Zeit und das Geld, um Forschung zu betreiben. Zum allerletzten werden unsere ganzheitlichen Beobachtungen durch Kliniker oder deren aufs Fach begrenzten Blick dann allzu oft auf das grob Pathologische oder das Krankenhausreife heruntergebrochen. Auch gibt es in unserer Region keinen Umweltmediziner, für Kassenpatienten schon gar nicht: Denn über den Krankenschein gibt es so gut wie keine Abrechnung von Leistungen eines Umweltmediziners.
Meine Beobachtung ist:
Die hinlänglich schon oft nachgewiesenen negativen gesundheitlichen Auswirkungen von Fluglärm¹ könnten hier eventuell kostengünstig mit Hilfe der HRV (Heart Rate Variabilität) über Sportuhren versucht werden nachzuweisen.
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