Leserbrief in der Rheinpfalz vom 18.10.2012 zum Artikel „Die Menschen müssen sich hier wohlfühlen“ mit Zitaten der Weilerbacher Bürgermeisterin Anja Pfeiffer
Von Heinz Göres, Kaiserslautern
Für alle Menschen, die von Lärm und Umweltverschmutzung durch das US-Militär belastet sind, muss es wie Hohn klingen, wenn die Weilerbacher Bürgermeisterin die Anwesenheit der Amerikaner als „Segen“ bezeichnet. Wenn mitten in der Nacht eine C5 Galaxy über eine Stadt wie Kaiserslautern mit bis zu 90dB zur Landung in Ramstein ansetzt, wenn rund um die Uhr Wohngebiete, Schulen und Krankenhäuser überflogen werden, bleibt für die Betroffenen die in Politiker-Sonntagsreden viel gepriesene deutsch-amerikanische Freundschaft recht bald auf der Strecke.
Zusätzlich zur exorbitanten Lärmbelastung werden durch die Aktivitäten des Militärs auch unsere Luft und unser Grundwasser verseucht. So ist der von der US-Luftwaffe eingesetzte Treibstoff JP8 – wie sogar vom Hersteller Chevron eingeräumt – mit verschiedenen hochgiftigen, erbgutschädigenden und krebserregenden Additiven versehen. Auf dem Gelände des ehemaligen Munitionsdepots, auf dem nun der Neubau des US-Hospitals geplant ist, sind Boden und Grundwasser verseucht und die Abgase von Flugzeugtriebwerken – teilweise auf dem technischen Stand der 50er Jahre – kennen keine Grenzen und sorgen so auch außerhalb der US-Liegenschaften¹ dafür, dass „die Menschen sich wohlfühlen“.
Vielleicht sollte sich Frau Pfeiffer auch einmal mit dieser „Segnung“ der amerikanischen Militärpräsenz beschäftigen und nicht nur angebliche wirtschaftliche Vorzüge der US-Präsenz in den Vordergrund stellen.
Zum Archiv mit allen Artikeln