Parteiräson verhindert einheitliches und energisches Vorgehen gegen den Lärmtourismus
Die NATO lädt ihren Kampfjetlärm und -dreck im Saarland ab. Kein anderes Bundesland liegt in seiner ganzen Fläche unter einem militärisch genutzten Übungsluftraum. Das Saarland liegt sogar unter zwei solcher Lufträume: TRA LAUTER und POLYGONE.
Die Grünen haben einen Antrag eingebracht, in dem es u.a. um die Aufstellung zweier Lärmmessstationen geht. Leider war dieser Antrag bei den großen Volksparteien nicht mehrheitsfähig. Ganz von der Hand zu weisen ist Magnus Jungs (SPD) Einwand, dass eigentlich genug Informationen vorliegen, nicht. Allerdings haben diese ausreichend vorliegenden Informationen nicht dazu geführt, dass die Landesregierung auch ausreichend agiert und sich auf Bundesebene deutlich gegen die beiden militärischen Übungslufträume ausspricht. Dass die großen Volksparteien beständig die Diskriminierung des Saarlands schönreden, zeigt, dass offensichtlich doch nicht genug Informationen vorliegen. Ist irgendein anderes Bundesland denkbar, das in seiner Gesamtheit ein Bolzplatz für Kampfjetpiloten aus allen möglichen Bundesländern und Staaten ist und dieses negative Alleinstellungsmerkmal auch noch verteidigt?
Barbara Spaniol (Die Linke) fasst zusammen: „Es geht schon lange nicht mehr um die Befindlichkeiten Einzelner sondern um die Belastung ganzer touristischer Vorzeigeregionen“. Sie fordert als Sofortmaßnahme gegen den Übungslärm ein striktes Nachtflugverbot ab den frühen Abendstunden sowie ein konsequentes Flugverbot für kommende Ferien- und Feiertagszeiten.
In der CDU haben wir mit Ruth Meyer ein neues Gesicht an der Verharmloserfront, während Stephan Toscani (auch CDU) einen Anstieg von Übungsflügen dieses Jahr einräumt – ein guter Anfang immerhin.
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