Obwohl der US-Anteil der Finanzierung und somit das Bauvorhaben noch gar nicht beschlossen ist, will unser Verteidigungsministerium den Dicken (gegenüber der Bevölkerung) und den Servilen (gegenüber dem US-Militär) machen und hat mit fadenscheinigem Sicherheits- und Geheim-Geschwafel die Öffentlichkeit ihrer zustehenden Beteiligung z.B. an der Umweltverträglichkeitsprüfung beraubt. Nun kommt heraus, dass diese von uns durchgefütterten Uniforminhalte noch weiteren Dreck am Stecken haben und schnell-schnell mal eben 47 Hektar Wald roden wollten. Was sollten schon die dämlichen Zivilisten zu melden haben, die hier leben? Aber – sie haben was zu melden, findet zumindest das Verwaltungsgericht Neustadt: Es bestehe daher derzeit keine Möglichkeit, auf diesem Weg die Öffentlichkeitsbeteiligung in einem UVP-pflichtigen Verfahren zu beschränken.
Die umstrittene Richterin Seiler-Dürr, die beim Rechtsstreit um den Ausbau des US-Kriegsflughafens Ramstein alles andere als bürgernah wahrgenommen wurde (siehe Befangenheitsantrag), ist nach der Ramstein-Affaire beim Verwaltungsgericht Neustadt Vizepräsidentin geworden. Es wundert uns nicht, dass das erfolgreiche Abbügeln der Kläger ihrer Karriere – sagen wir es mal so – nicht geschadet hat. Aber dass unter ihrer Vizepräsidentschaft ein Urteil ergangen ist, das das Verteidigungsministerium in seine Schranken weist, finden wir bemerkenswert.
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