Date: Thu, 22 Nov 2012 10:21:53 +0100 (CET) To: hannelore.kraft@spd.de Subject: Fliegerhorst Nörvenich Sehr geehrte Frau Kraft, wie man der Presse entnimmt, sind Sie dem Fliegerhorst sehr verbunden. Das sei Ihnen unbenommen. Aber bitte behalten Sie dessen Lärm bei sich. Wir im nördlichen Saarland werden schon von Kampfjetübungen der US Air Force aus Spangdahlem mehr als ausreichend beschallt. Dazu kommt noch der Fliegerhorst Büchel, der entstehende Lärmlöcher füllt.
Wir brauchen definitiv nicht auch noch den Übungslärm Ihrer Eurofighterpiloten aus Nörvenich, die hier mal wieder randalieren. Weder ich, der gerade (10 Uhr, vormittags) zu Hause konzentriert arbeiten will, noch mein Kind, das in der Schule ist, haben Ihren Lärm verdient. Mir ist schon klar, dass Nichtbetroffene wie Sie sich kaum vorstellen können, was es heißt, keinen Werktag ohne Kampfjetgedröhne erleben zu dürfen, obwohl man nicht in einer Einfluschneise wohnt. Stellen Sie sich vor, Kampfjetpiloten aller möglichen Bundesländer und Staaten(!) kommen werktäglich zu Ihnen zu Besuch, machen über Ihrer Region einen Höllenlärm (manchmal bis nach 21 Uhr) und fliegen dann wieder zurück. Wäre das für Sie akzeptabel? Ist diese Konzentration und Diskriminierung grundgesetzkonform? Halten Sie Kampfjetübungen über dicht besiedeltem Gebiet (das Saarland ist das zweitdichtest besiedelte Flächenland) für verhältnismäßig? Seit Jahrzehnten kippt das Militär seinen Übungslärm konzentriert über uns ab anstatt über Einöden oder dem Meer zu üben. Nun muss Schluss mit diesem Terror sein. Wir sind nicht der Müllschlucker der Nation! Mit freundlichen aber extrem genervten Grüßen Ноlgеr Маrzеn P.S.: Bitte nicht das Märchen von "die müssen üben, wo sie uns verteidigen" anbringen. Ich kann nicht daran glauben, dass Nonnweiler (Saarland) verteidigt wird, Köln aber nicht.
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