Von unserem Vorstandsmitglied Horst Emrich
Endlich ist der Betrieb der Messstationen der Haushaltskonsolidierung zum Opfer gefallen. Schließlich sind ja auch an der Gesamtverschuldung gemessen 40.000 Euro kein Pappenstiel. Zudem muss doch auch Fluglärm nicht gemessen werden, wenn es fast keinen gibt. Das Referat für Umweltschutz beschreibt einmal mehr den Rückgang der Flugbewegungen mit der theatralischen Umschreibung: „Weniger Überflüge als befürchtet“.
In der luftrechtlichen Genehmigung zum Ausbau der Air Base Ramstein hat die Wehrbereichsverwaltung lediglich eine Prognose der zu erwartenden Überflüge zugrunde gelegt. Das Umweltreferat stellt jetzt fest, die Zahl der Überflüge bewege sich bei der Hälfte der genehmigten Flüge und wertet gleichzeitig diese Tatsache als hinzunehmenden Fluglärm. Zu alledem dürfen die täglich stundenlangen Übungsrunden der Hercules C-130 nicht unbeachtet bleiben, da die ewigen Rundflüge jeweils nur als eine Flugbewegung erfasst werden. Eine Untersuchung der stattfindenden Lärmereignisse und der damit verbundenen Belastungen für die Bürger im Detail wurde nicht vorgenommen. Die Messwerte unserer Stationen stellen eine andere Situation dar (www.dfld.de). So auch in der Fliegerstraße, wo man dabei ist, ein Neubaugebiet in bevorzugter Wohnlage in der Nähe zur Stadtmitte, mit Blick über die Stadt, aber auch in der Einflugschneise zur Air Base Ramstein zu vermarkten. Nach Bezug der Häuser ist jede Reklamation zwecklos und auch rechtlich nicht durchsetzbar. Begründung: Sie haben ja in den (Flug-) Lärm hineingebaut.
Sicherlich gibt es Menschen, für die Lärm eine besondere Belastung darstellt, aber gleichzeitig gibt es auch jene mit Wahrnehmungsstörungen, mit Ignoranz und eigenen Verdrängungsmechanismen aus politischem und persönlichem Kalkül zur Erlangung von Vorteilen jeglicher Art. Wie einfach ist es dann, den Fluglärm als nicht dominant darzustellen und dafür den Straßen- und Schienenlärm als stärkere Belastung anzugeben. Die Nennung dieser Lärmquellen ist halt unverfänglicher als die Beanstandung von Fluglärm, zumal dieser vom militärischem Flugbetrieb der US Air Base Ramstein ausgeht. Gute Freunde darf man doch nicht vergraulen!
Das Problem Fluglärm wäre mit dem Abschalten der Messgeräte ja nun aus der Welt geschafft. Über die mit dem Flugbetrieb einhergehenden Schadstoffe wird wohlweislich erst gar nicht gesprochen! Das Koi-Sterben im Japanischen Garten – übrigens auch in der Einflugschneise – ist garantiert rein zufällig!
So redet man sich seine Umwelt schön!
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