Es wird jetzt später dunkel. Das nimmt das Militär nicht etwa zum Anlass, Nachtübungen über geeignetes Gebiet zu verlagern. Die Helden versuchen, uns an immer späteren Übungslärm zu gewöhnen, damit sie mit Nachtsichtgeräten spielen können. Gestern war unser Luftraum ab etwa 20.30 Uhr reserviert. Zum Glück war das Wetter für uns günstig, die Party wurde abgesagt, und der Luftraum war 20 Minuten später wieder offen für zivile Maschinen. Wir hoffen weiter auf Wolken und Hochnebel, damit unsere Kinder in ihren Betten in Frieden einschlafen und durchschlafen können.
Wer es noch nicht gemerkt hat: Auch die Frage „Warum konzentriert Ihr Eure Nachtübungen hier bei uns?“ beantwortet die Bundeswehr mit einer Erklärung, warum sie für gewisse Übungen die Dunkelheit abwarten muss und nicht mit Gründen, warum sie das nicht über der Nordsee oder wenigstens über ganz Deutschland tun kann. Wie wäre es mal am Starnberger See bei den Schickimickis? Oder über den noblen Hanseaten? Oder über Mainz, wo die Landesregierung sitzt, für die die US Air Force anbetungswürdig ist? Das gäbe zu viel Gegenwehr und Ärger? Das geht nur hier, wo politische Willfährigkeit und bürgerliche Naivität zusammenkommen?
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