Von unserem Vorstandsmitglied Horst Emrich
Mehr als 2000 Menschen nahmen gestern an der über 2 Jahre regelmäßig montags stattfindenden Demonstration im Terminal 1 im Rhein-Main-Flughafen teil. Lautstark und bunt wurden die Probleme durch die Erweiterung des Flughafens und die Belastungen durch Fluglärm und Schadstoffe verdeutlicht. Eine weitere Gefährdung ist in den letzten Tagen aufgetreten: In Flörsheim wurden durch Wirbelschleppen von im Anflug befindlichen Flugzeugen Dächer abgedeckt, Dachziegel fielen herab und gefährdeten die Bürger. Unsere Bürgerinitiative war mit von der Partie und konnte nach Anmoderation durch den Veranstalter ein Grußwort sprechen:
„Wir als Vorstände der Bürgerinitiative gegen Fluglärm, Bodenlärm und Umweltverschmutzung aus Kaiserslautern begrüßen sie herzlich und bedanken uns, dass wir schon das zweite Mal hier mit dabei sein können.
Alle, die Sie hier anwesend sind, wissen um die krank machenden Auswirkungen des Flugbetriebes, was in vielen wissenschaftlichen Studien bereits nachgewiesen wurde. Dies gilt für zivile Flugzeuge wie auch für Militärmaschinen.
Ich möchte Ihnen in Kurzfassung die Belastungen der Menschen in unserer Region schildern: Starts und Landungen von und zur Air Base Ramstein, tägliche Übungsrunden mit C-130 Hercules-Maschinen, die meistens bis in die späten Abendstunden andauern. Dazu kommen Übungsflüge der US-Helikopter, die in Landstuhl stationiert sind und bis in die Nachtstunden, 02.00 Uhr, den Menschen die Ruhe rauben.
Als ganz besonders nervtötend wird von uns betroffenen Bürgern die tägliche Nutzung der Übungszone TRA Lauter mit Kampfjets empfunden. Diese Zone wird zu Luftkampfübungen überwiegend von den US-Militärs aus Spangdahlem sowie der Bundeswehr und der gesamten NATO genutzt. Besonders in den letzten Wochen tobten sich die vorgenannten Militärs bis 23.00 Uhr über unseren Köpfen aus. An abendliche Ruhe und Entspannung ist dann nicht mehr zu denken.
Wir als Bürgerinitiative können sehr gut die Belastungen der Bürger im Rhein-Main-Gebiet nachempfinden und zeigen uns solidarisch mit den betroffenen Menschen.
Als ganz besonders dreist empfinden wir das Agieren der rheinland-pfälzischen Landesregierung, allen voran Innenminister Lewentz, der im eigenen Bundesland Fluglärm völlig ignoriert, aber den vom Frankfurter Flughafen ausgehenden Lärm bei der hessischen Landesregierung anprangert. Doppelzüngiger geht es nicht mehr!
Auf solche Politiker können wir verzichten!
Wir alle haben keine Alternative als immer wieder unsere Gesundheit, Lebensqualität und Menschenwürde einzufordern. Militärische Einsätze für Kriege und Profitstreben der Flughafenbetreiber und Fluggesellschaften lehnen wir ab!
Lassen Sie uns gemeinsam weiter kämpfen – denn gemeinsam sind wir stark!"
Zustimmung, Verständnis und Solidarität für unsere Belastungen durch den militärischen Flugbetrieb wurden uns durch starken, anhaltenden Beifall der Demonstranten entgegengebracht.
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