Von: Patrick Fey An: a.kramp-karrenbauer@staatskanzlei.saarland.de Betreff: Militärischer Fluglärm im Saarland in den letzten Wochen, quasi pünktlich zum Beginn der Sommerferien, hat der militärische Fluglärm im Saarland wieder deutlich zugenommen. Wir werden derzeit täglich von 10 bis 21 Uhr immer wieder von den Bundeswehrgeschwadern aus Büchel (RLP) und Nörvenich (NRW) rücksichtlos mit deren Kriegslärm zwangsbeschallt. Seit einigen Tagen sind auch die US-Piloten aus Spangdahlem wieder in der Luft und verlärmen die Mittagsruhe.
Dass hier Menschen wohnen, dass hier Ferien sind und damit auch Gäste in unserer Region, scheint nicht die geringste Rolle zu spielen. Ich lebe unter dem Eindruck, dass die saarländische Landesregierung hiergegen nichts unternimmt, abgesehen von der Bereitstellung eines meiner Wahrnehmung nach völlig wertlosen Bürgertelefons, an dem im Gegenteil Äußerungen von völlig entnervten Lärmopfern gesammelt werden, um sie dem Innenausschuss vorzuführen und die Lärmopfer anschließend in der Presse zu diffamieren. Ich lebe weiterhin unter dem Eindruck, dass die saarländische Landesregierung den Lärmterror des Militärs protegiert, dies legen zahlreiche Äußerungen von Ihnen und Beamten aus ihren Dienststellen nahe, in denen immer wieder zuallersterst auf das Übungsbedürfnis der Soldaten hingewiesen wird. Gleichzeitig findet mit den Lärmopfern und ihren Vertretern kein wirklich konstruktiver Dialog statt. So hat beispielsweise noch kein Vertreter der Betroffenen Gelegenheit erhalten, an einem Treffen der angeblich vorhandenen "Arbeitsgruppe zur Lärmreduzierung" teilzunehmen. Nach 10 Jahren zum Teil unsäglichen, beinahe täglichen Lärmterrors durch das Militär kann ich mir unterm Strich eine bürgerfeindlichere Haltung nur schwerlich vorstellen. Das Saarland hat keinen einzigen Militärflughafen, schluckt aber täglich den Dreck und Lärm von Kampfjets nicht nur der eigenen Soldaten, sondern auch aller Herren anderer Nationen. Es steht nicht zu erwarten, dass das Saarland sich an Lärmtouristen, Planespottern und Militärfans touristisch gesundstoßen kann. Vor allem nicht an der neuen Ferienanlage am Bostalsee, wo man sich ganz bestimmt andere Zielgruppen als die vorgenannten erhofft und sicher auch möchte, dass Gäste wiederkommen und das Saarland als lebenswerte Region weiterempfehlen. Die Gegenwart und die offenkundige Position der amtierenden Landesregierung lassen hierauf allerdings nicht mehr hoffen. Mit freundlichem Gruß Patrick Fey Im Vorstand der Bürgerinitiative gegen Fluglärm, Bodenlärm und Umweltverschmutzung e.V.
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