Baumholder beherbergt mit Begeisterung den Truppenübungsplatz und das Bombodrom, zu dem Kampfjets tief und laut über umliegende Gemeinden donnern und den dort lebenden Menschen das Leben zur Hölle machen. Dass Bürgermeister Peter Lang mit seinen zwei Jahrzehnten militärischer Vergangenheit kein Problem mit dieser Gewalt gegen Menschen der Nachbargemeinden hat, ist nicht verwunderlich. Allerdings ist er kein bedauerlicher Einzelfall. Alle Fraktionen haben sich in einer Resolution zu dem Bombodrom bekannt. Vermutlich glauben sie, dass die Piloten der halben NATO mit ihren Kampfjets kurz landen und ein Brötchen kaufen, bevor sie ihre Bomben abwerfen und wieder zu ihrem Stützpunkt zurückfliegen.
Mit den üblichen Huldigungen, wie wichtig das Militär für die Wirtschaft sei, entschuldigen sie ihr jahrelanges Versagen beim Entwickeln von Alternativen zum stetig schrumpfenden Militär. Die Ewiggestrigen der LFB-Fraktion können es gar nicht fassen, dass sich die überflogenen Gemeinden Kronweiler, Sonnenberg-Winnenberg und Nohen gegen den Terror wehren.
Man könnte sagen, ok, wenn die Politiker in Baumholder weiter im Militärmief schmoren wollen, ist das ihre Sache. Schließlich sind sie von den Bürgern in Baumholder gewählt. Die Folgen dieses Scheuklappendenkens beeinträchtigen aber Gesundheit, Lebensqualität und wirtschaftliche Entwicklung der gesamten Region bis hin ins Saarland. Nicht nur leidet der Kreis Birkenfeld unter dem Lärm und dem Risiko der tiefen Kampfjet-Anflüge, der Schaden reicht viel weiter. Denn wenn man mit seinen Kampfjets schon mal aus Spangdahlem, Büchel, Nörvenich, Belgien, Frankreich und wer weiß wo nach Baumholder geflogen ist, kann man auch gleich im Luftübungsraum TRA LAUTER ein Stündchen herumrandalieren. Damit leiden die Menschen im Saarland und der Westpfalz mit – nicht nur gesundheitlich sondern auch finanziell. Für den Tourismus ist dieser Lärm Gift.
Das Bombodrom Baumholder: ein für die Bevölkerung gefährlicher, krank machender und teurer Spielplatz fürs Militär. Die Politiker im Stadtrat Baumholder: der zivile Arm des Militärfilzes und eine Bedrohung für die gesamte Großregion.
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