Gut besuchte Infoveranstaltung zum Bombodrom am 13.09.2013 in Kronweiler
Die Rhein-Zeitung schreibt:
Für ein deutliches Meinungsbild sorgten die gut 100 Teilnehmer an
der Einwohnerversammlung der Ortsgemeinden Nohen,
Sonnenberg-Winnenberg und Kronweiler am Freitagabend: Die
Ortsbürgermeister Norbert Helm, Ottmar Ding und Harald Benzel
können bei ihrem Kampf um einen fairen Kompromiss mit der
Bundeswehr in der Frage der Belastungen durch militärische
Tiefflüge auf die geschlossene Unterstützung ihrer Bürger
zählen.
„Unsere drei Gemeinden haben schon 40 Jahre lang Fluglärm
ertragen, und wir können uns nicht damit anfreunden, dass es
wieder so werden soll. Nur weil bei uns keine Windräder stehen,
dürfen wir nicht die Dummen sein“, brachte der Kronweilerer
Ludwig Hebel die Stimmungslage auf den Punkt und erhielt viel
Applaus für seine Zuspitzung: „Die Tiefflieger können doch über
Baumholder anfliegen und über Idar-Oberstein wieder ab.“ Zum
Hintergrund: Kampfjetpiloten, die über dem Truppenübungsplatz
ihre Übungsmunition abschießen, müssen über Städten eine
Mindestflughöhe von 5000 Fuß einhalten. Die Windräder auf der
Freisener Höhe schränken ihren Korridor zusätzlich ein, sodass
Anflüge praktisch nur noch über das Gebiet der drei Birkenfelder
Ortsgemeinden möglich sind.
Das hört sich ohne Hintergrundwissen so an, als suche man bloß andere Unschuldige, die den infernalischen Lärm der anfliegenden Kampfjets abbekommen sollen. Mit Hintergrundwissen sieht die Sache allerdings ganz anders aus:
Denn die Nutzung des Truppenübungsplatzes sei ein entscheidendes Argument gewesen, um die Bundeswehr von einem kompletten Abzug aus der Region und der Schließung des Standorts Idar-Oberstein abzuhalten. „Die Artillerieschule war eigentlich schon weg“, hatte bereits Dr. Matthias Schneider betont. Der Landrat wandte sich gegen das Argument der Fraktionsvorsitzenden der Linken, Tanja Krauth, ein Abzug könne eine Chance für die Entstehung besser qualifizierter ziviler Arbeitsplätze sein. „Man muss dabei auch das geografische Grundgefüge beachten“, stellte er klar.
Idar-Oberstein und Baumholder sind alles andere als unschuldig. Da deren Bürgermeister offenbar seit Jahrzehnten ihre Hausaufgaben nicht gemacht und für eine wirtschaftliche Alternative zum Militär gesorgt haben, klammern sie sich wie die Kletten an die Bundeswehr. Den asozialen, krank machenden Lärm, den der Betrieb des Bombodroms mit sich bringt, den sollen aber die anderen schlucken. Kein Wunder, dass die Opfer dieser feinen Herren anmerken, dass sie ihren eigenen, herbeigesehnten Lärm gefälligst selbst schlucken sollen.
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