Seit Wochen randalieren US-Piloten in Kampfjets der US Air Base Spangdahlem und Hercules C-130 Transportern der US Air Base Ramstein wie abgerissen. Ob morgens, während der Mittagsruhe oder nachmittags – es gibt keine Gnade. Der heutige Tag mit seinem klaren Wetter hätte normalerweise schon ab 8.30 Uhr die Lärmhölle über uns hereinbrechen lassen. Normalerweise. Denn normalerweise fährt kein Lärmmessfahrzeug des Landesumweltamts Rheinland-Pfalz in der Region herum, um den täglichen Terror der US-Landplage aufzuzeichnen. Da sieht man mal, was es für Zufälle gibt. Oder wie gut die heimliche Kommunikation von Mainz nach Spangdahlem und Ramstein ist.
In Ramstein starten am Morgen keine Hercules C-130 und auch fast keine anderen Flugzeuge, in Spangdahlem keine Kampfjets. Nach den Starts in der Mittagsruhe verschwinden die Kampfjets irgendwohin, wo kein Lärmmessfahrzeug steht. Vorher haben unsere US-Freunde es mit einem Black Hawk Hubschrauber ganz zufällig in Kaiserslautern überflogen und gesichtet. Ab 15.30 Uhr randalieren sie dann im nördlichen Saarland, dort steht ebenfalls kein Messfahrzeug.
OK, liebe Frau Umweltministerin Höfken: Niemand hat gesagt, dass es leicht sein wird, gegen gut organisierte Überzeugungstäter im rheinland-pfälzischen Innenministerium und beim Militär vorzugehen. Der Erfolg gibt Ihnen heute recht. Tun Sie einfach weiter Ihren Job für uns: Schicken Sie jeden Werktag das Lärmmessfahrzeug zu uns in die Region, am besten auch abends. Schließlich ist die Abendverlärmung Kernkompetenz des Fliegerhorstes Büchel. Kooperieren Sie mit dem saarländischen Umwelt- und Innenministerium. Überlassen Sie es den Mitarbeitern, wo in der Region sie konkret messen. Weisen Sie sie an, vorher niemandem zu sagen, wo es hingeht. Lassen sie sie die Position mehrmals täglich wechseln und unterschiedliche Fahrzeuge nutzen. Oder kurz: Machen Sie es der organisierten Kriminalität nicht zu leicht, den Lärmterror zu verschleiern.
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