Fliegen, fliegen, über alles, über alles auf der Welt! Man sollte eigentlich meinen, dass Gemeinden selbst entscheiden dürfen, wie sie ihre Flächen nutzen, und was sie darauf bauen. Falsch gemeint. Nicht der Schutz der Menschen vor den Fliegern sondern der Schutz der Flieger vor den Menschen hat Vorrang. Die Flugsicherung will zahlreichen Gemeinden in der Eifel das Aufstellen von Windrädern verbieten. Eins der goldenen Kälber steht in Nattenheim, und zwar genau dort, wo ein US-Pilot auf seinem Amokflug mit einem F-16 Kampfjet Angst und Schrecken verbreitet hat. Die Windräder würden Funksignale stören, an denen sich Piloten orientieren – nicht nur zivile sondern auch die Radaubrüder aus Spangdahlem und Büchel.
Zunächst sind das Behauptungen ohne Beweis. Aber wenn es um das Zementieren von Sonderrechten für Fluglärmerzeuger geht, ist das eine erfolgversprechende Taktik mit Tradition. Natürlich will niemand auf die Idee kommen, dass die Anlagen woanders errichtet oder baulich so verändert werden, dass sie aufhören, ein Störfaktor zu sein – und zwar auf Kosten der Flughäfen. Denn nicht die Windräder sind der Störfaktor sondern die Funk- und Radaranlagen für den Flugbetrieb, die dringend auf gesundheitliche Unbedenklichkeit geprüft gehören, und deren Betrieb erst einmal in Frage gestellt werden muss.
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