Nachdem sich die US-Freunde aus der Eifel für heute (hoffentlich) fertig ausgetobt haben, fallen sofort im Anschluss ab 15 Uhr die Nordhrhein-Westfalen aus Nörvenich bei Köln ein. Bevor sie ihren eigenen Luftübungsraum in Nordhrein-Westfalen benutzen, fliegen sie lieber zu uns ins Saarland. Das spart Ärger zu Hause. Das Maß mit den Nörvenicher Lärmbrüdern ist übervoll und eine Mail an die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin wert:
Date: Wed, 20 Nov 2013 15:40:52 +0100 (CET) To: poststelle@stk.nrw.de Cc: Innenministerium SaarlandSubject: Zu Händen der Ministerpräsidentin Hannelore Kraft Betreff: Nordrhein-westfälischer Kampfjetlärmexport ins Saarland Sehr geehrte Frau Kraft, ich lebe im Saarland und leide unter einer erheblichen Konzentration an militärischem Kampfjetlärm. Die US Air Force aus dem benachbarten Rheinland-Pfalz sorgt alleine schon für blank liegende Nerven. Dazu kommen noch die Bundesluftwaffe aus Büchel (RLP) und Ausländer aller Art. Umso schlimmer und dreister ist es, dass der in Ihrem Bundesland liegende Fliegerhorst Nörvenich – anstatt seinen eigenen Luftübungsraum bei Ihnen zu nutzen – uns nach dem US-Terror noch mit seinen Eurofightern heimsucht. Dies ist zur Gewohnheit geworden: von nachmittags bis 21.30 Uhr randalieren Ihre Piloten mit Eurofightern in meinem Bundesland. Das ist eine unverschämte Verlagerung von krank machendem Lärm zu Menschen, die sowieso unter einer beispiellosen Lärmkonzentration zu leiden haben. Ich habe großes Verständnis dafür, dass Sie keinen Wert auf dem Lärm der Übungsflüge Ihres Fliegerhorstes legen. Dieser Lärm gehört über das Meer und über Einöden von Partnerstaaten. Aber in Nordrhein-Westfalen liegt nun einmal ebenfalls ein Übungsluftraum, der zur Entzerrung des Übungsaufkommens zu nutzen ist. Dies ist kein rein militärisches Ermessen sondern ein Recht der Menschen am Boden. Ich habe keinerlei Verständnis dafür, dass dieser Lärm von Ihrem Bundesland, von Ihrem Verantwortungsbereich elegant in meine Heimat weggeschoben wird. Da Sie ein gutes Verhältnis zu diesem Fliegerhorst pflegen und ich noch keine Kritik Ihrerseits an menschenverachtenden Kampfjetübungen über dicht besiedeltem Gebiet vernommen habe, nehme ich Sie in die Pflicht, auf den Nörvenicher Kommodore Andreas Hoppe einzuwirken. Wir sind keine Menschen zweiter Klasse, die man mit Lärm vollmüllt, nur damit man zu Hause lieb Kind spielen kann. Bitte versuchen Sie nicht, sich mit angeblichen Nichtzuständigkeiten aus der Affaire zu ziehen. Es ist Ihre Pflicht, Menschen vor Schaden zu bewahren. Sollte das Militär uneinsichtig sein und weiter an der grungesetzwidrigen Konzentration seines Übungslärms festhalten, erwarte ich von Ihnen zumindest eine Distanzierung von dieser Praxis und diesem Fliegerhorst. Es kann doch nicht sein, dass das Militär aus Sturheit und Bequemlichkeit (nach dem Randalieren ist man lieber zu Hause bei Mutti als mal einige Wochen an der Nordsee) Menschen mutwillig krank macht. Mit sehr verärgerten Grüßen Ноlgеr Маrzеn Bürgerinitiative gegen Fluglärm, Bodenlärm und Umweltverschmutzung
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