Wir wollten von der Deutschen Flugsicherung, die bei Reservierung („Aktivierung“) des Luftraums über uns den zivilen Flugverkehr nicht hineinfliegen lässt, Folgendes wissen:
Ich lebe […] unterhalb der TRA LAUTER (ED-R 205/305), die für eine hohe Lärmbelastung mit Kampfjets sorgt. Damit habe ich ein berechtigtes Interesse zu erfahren, wer gerade die TRA aktivieren ließ. Diese Information ist wichtig, um im Dialog mit der Politik Handlungsbedarf für die Entzerrung des militärischen Übungsbetriebs aufzuzeigen.
Möglicherweise weiß die DFS selbst nie, welches Geschwader den Luftraum anfordert, und fragt die militärische Flugsicherung. Die wiederum kann mit einer Bürgeranfrage nach ihrem Tun überhaupt nicht umgehen und drückt die Anfrage schnell ans Luftwaffenamt. Dort im Kommando Unterstützungsverbände Luftwaffe, Gruppe Flugbetrieb in der Bundeswehr, sitzt ein Herr Greuel. Die anhaltenden Erfolgsgeschichten „Über eine Milliarde € für untaugliche Drohne“ und „Bruchlandung bei sturem fünften Landeversuch nach Übungsflug bei ungeeignetem Wetter“ müssen ihn darin bestätigt haben, dass sich die starke Truppe Ignoranz und Arroganz bei Bürgerfragen weiterhin leisten kann, ja muss! Daher antwortet er selbstverständlich nicht auf unsere Frage sondern benutzt den bekannten Textbaustein:
Ihr Schreiben vom 15.11.2013 […]
wurde hier in die Datenbank zur Darstellung der Beschwerdelage
über militärischen Flugbetrieb in der Bundesrepublik Deutschland aufgenommen.
In mehreren Schreiben und zahllosen Telefongesprächen sind Sie umfassend
über den militärischen Flugbetrieb im Bereich Ihres Wohnortes informiert worden.
Dass es sich gar nicht um eine Beschwerde sondern um eine ganz konkrete Frage handelt, kümmert Herrn Greuel überhaupt nicht. Jeder, der sich vom Luftwaffenamt nicht mit allgemeinen Ausflüchten abspeisen lässt, kennt diesen Textbaustein und dieses Vorgehen: Man stellt eine Frage, und der arme Thomas27Schneider@bundeswehr.org muss die vor Ignoranz und Arroganz triefende Nicht-Antwort eines Herrn Greuel oder eines Herrn Reitemeier verschicken. Wir übersetzen mal, was zwischen den Zeilen steht:
Es geht Euch einen feuchten Kehricht an, was wir über euren Köpfen und von eurem Geld tun. Ihr wisst schon viel zu viel und habt den Leuten erst neulich unter die Nase gerieben, dass das Nörvenicher Geschwader bei euch im Saarland und der Westpfalz regelmäßig Kampfjetübungen, abendliche Luftbetankungen und Überschallflüge durchführt, obwohl es alles dies auch zu Hause in Nordrhein-Westfalen tun könnte. Wir wollen uns so oft es geht hintereinander verstecken, damit ihr nicht mit dem Finger auf einzelne Geschwader zeigen und unsere Tricksereien der Politik und der Öffentlichkeit stecken könnt.
Sollten wir Fehler in unserer Übersetzung haben, bitten wir die Herren Greuel und Reitemeier um Korrektur.
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