Die Nahe-Zeitung berichtet, dass sich die Bundeswehr nicht mehr gegen Windräder in den Gemeinden Kronweiler, Nohen und Sonnenberg-Winnenberg sperrt. Über diese Gemeinden donnern Kampfjets im Tiefflug, wenn sie den Truppenübungsplatz Baumholder als Bombodrom nutzen.
Die Bundeswehr informierte die Kreisverwaltung, dass sich Nutzer und Kommandatur auf eine „Veränderung der Flugaktivitäten“ geeinigt haben. Was das genau heißt, wurde nicht erklärt. Letztes Jahr hat der Platzkommandant Ingo Osbahr noch bekräftigt, dass die Einflugschneise für Kampfjets weder verändert noch aufgegeben werden könne. Ob die Kampfjets nun doch um oder über die Windräder fliegen, oder ob wir auf ein Ende der Bombodromnutzung hoffen dürfen, steht in den Sternen.
Der eigentliche Aufreger ist die Tatsache, dass sich die Bundeswehr als Genehmigungsbehörde für Windräder aufspielt, statt bei den Anrainergemeinden um eine Genehmigung für die Lärmemissionen des Truppenübungsplatzes zu bitten.
Wir vermuten, dass die Windräder den Kampfjetanflug gar nicht stören, und dass die Bundeswehr letztes Jahr nur wie üblich mit dem Fuß aufgestampft und das Maximale gefordert hat. Die unerwarteten Proteste der Gemeinden haben zu einem Denkprozess geführt, an dessen Ende die Einsicht steht, dass die Gemeinden das Bombodrom ganz einfach komplett wegklagen können, wie es die Menschen in den neuen Bundesländern mit dem Bombodrom in der Neuruppiner Heide gemacht haben. Um die Klage zu vermeiden, spielt man jetzt den Großzügigen. Wir hoffen, die Gemeinden klagen diesen Militaristenschwachsinn komplett weg. Er zerstört nicht nur unsere Lebensqualität sondern auch Tausende von Arbeitsplätzen im Tourismus.
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