Bürger beschweren sich, Lokalpolitiker ducken sich weg
Obwohl sie den größten Teil ihrer Übungen über der Westpfalz und dem Saarland abhalten, bleibt doch einiges an Lärm in der Eifel hängen: Starts und Platzrunden. Einige Eifeler, die noch selbst denken und keinen Maulkorb verpasst bekamen, weil irgendeiner der Verwandschaft noch einen Job auf der Air Base hat, finden den Lärm unerträglich und wollen wegziehen.
Das Interessanteste am Artikel des Trierischen Volksfreunds ist aber die Reaktion des Ortsbürgermeisters Werner Pick, der „sich jedoch nicht näher dazu äußern“ möchte. Kein Wort verliert er darüber, dass die Übungsflüge die Menschen krank machen und über US-Einöden gehören. Seine Reaktion ist typisch für die meisten Lokalpolitiker der Region. Sie erleben hautnah mit, dass der angebliche Wirtschaftsfaktor der Base in Wahrheit ein stetig schwindendes Faktörchen ist. Sie kennen den abartigen Lärmterror durch rücksichtslose US-Übungsflüge und Lautsprechergeplärre bis in die Nacht, der die Menschen krank macht und Tausende Arbeitsplätze im Tourismus verhindert. Trotzdem haben sie panische Angst vor Kritik an ihren US-Herren, ja reagieren oft sogar aggressiv darauf, als wären sie ein Schoßhündchen der US-Truppen. Die Duckmäuser und Abnicker in der Alibiveranstaltung „Lärmschutzkommission“ würden vor Scham im Boden versinken, wenn dort gefilmt werden dürfte. Vermutlich haben sie keinerlei Konzepte für die Zeit nach der US-Stationierung.
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