Pressemitteilung von Markus Tressel, Bündnis 90/Die Grünen
Der saarländische Grünen-Bundestagsabgeordnete Markus Tressel sieht die Bundesregierung und die saarländische Landesregierung in der Pflicht, schnellstmöglich ein Moratorium für militärische Übungsflüge über bewohntem Gebiet auf den Weg zu bringen. Der gestrige Absturz des Bundeswehr-Tornados in der Eifel hat zum Glück keine Personen verletzt. Dennoch zeigt sich Markus Tressel sehr besorgt über derartige Zwischenfälle, die auch weniger glimpflich ablaufen könnten. Hinzu kämen die gesundheitlichen Folgen für die saarländische Bevölkerung durch Militärfluglärm, die bereits seit Jahren ausgeblendet und ignoriert würden. Nicht auszudenken, so Tressel, was passiert wäre, wenn nun noch dazu ein Absturz über bewohntem Gebiet geschehen wäre.
Tressel hierzu: „Die Grünen Saar kämpfen bereits seit Jahren für eine drastische Reduzierung der Militärflüge in festzulegenden Zeitfenstern über bewohntem Gebiet. Der dadurch verursachte Fluglärm und die gesundheitsschädlichen Abgase dieser Flugzeuge sind in unseren Augen in den vorliegenden Ausmaßen nicht hinnehmbar. Der Absturz des Bundeswehr-Tornados in der Eifel zeigt nun deutlich eine weitere Gefahr: Dieser Tornado war mit hoher Wahrscheinlichkeit vor seinem Absturz auch über bewohntem Gebiet im Saarland unterwegs. Wären die Probleme an der Maschine über bewohntem Gebiet aufgetreten, hätte es zu unabsehbaren Folgen kommen können. Wir fordern deshalb vor allem die Bundesregierung, aber auch die saarländische Landesregierung auf, umgehend ein Moratorium für militärische Übungsflüge über bewohntem Gebiet einzuberufen und desweiteren der Bevölkerung eine umfangreiche Aufklärung über die Gründe für den Absturz zu liefern.“
Unser Kommentar: Die Kampfjets und Piloten des Fliegerhorstes Büchel sind in der Tat eine Landplage auch für das Saarland, und zwar vor allem abends, wenn der Lärm besonders gesundheitsschädlich ist. Dieser Fliegerhorst sorgte schon oft für eine Verlärmung mehrerer Abende pro Woche und hat sich alleine damit schon unmöglich gemacht. Dass nach der Abendrandale nun schon der zweite Absturz in kurzer Zeit erfolgte, zeigt deutlich, dass nicht nur die Gesundheitsschädigung der Bevölkerung durch den Lärm der Übungsflüge sondern auch die Gefährdung der Bevölkerung keine theoretische Möglichkeit sondern eine reale Gefahr sind.
Natürlich werden es verantwortungsvolle Politiker wie Markus Tressel in Berlin schwer haben, etwas an der aktuellen Situation im Saarland und der Westpfalz zu ändern. Der Lärm von Kampfjets bei Übungsflügen ist so beliebt wie eine Darmspiegelung, und Militär und Politik sind heilfroh, dass sie Überhaupt Dumme gefunden haben, die sich mit Märchen von „militärischer Notwendigkeit“ einlullen, sich den Terror bieten und den Tourismus sabotieren lassen. Wenn die paar Handvoll Helden der Lüfte beispielsweise immer für ein paar Wochen verlegt und über der Nordsee üben würden, könnten sie abends nicht mehr zu Hause mit Mutti kuscheln. Deshalb müssen Hunderttausende leiden. Aber es sind aus Sicht des Militärs ja nur Zivilisten, die zählen nicht.
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