Vom Online-Dienst der Sozialistischen Linken in Rheinland-Pfalz, 23.01.2014
Seit dem gemeingefährlichen Absturz des „nur auf Nachtübung“ befindlichen Tornados nahe Laubach/Eifel ist gerade Mal eine Woche vergangen: Die Absturztrümmer sind beiseite geräumt und die militärische Sperrung der Absturzstelle an der Autobahn A 48 ist aufgehoben. Und schon tut die Bundeswehr gerade so, als sei nichts gewesen.
Die Tornado-Jagdbomber des Luftwaffengeschwaders 33 der Bundeswehr im Fliegerhorst Büchel, die speziell für den Abwurf von mindestens zwanzig unmittelbar neben der Start- und Landbahn Tag und Nacht bereit gehaltenen US-Atombomben umgebaut worden sind, befinden sich tatsächlich schon wieder in der Luft und verbreiten wie seit Jahren üblich Angst und Schrecken in der Bevölkerung.
Ist die Absturzstelle doch verseucht? Die Luftwaffe hat vorsorglich verlauten lassen, dass man „den Boden an der Unglücksstelle sicherheitshalber“ abgetragen habe, der zwar nachgewiesen keinerlei Spuren von Kerosin enthalte, aber beim Absturz des "unbewaffneten" Tornados möglicherweise dennoch belastet" worden sei. Was denn nun? Ist der Boder "belastet" oder nicht und wenn ja, womit? Der Regionalverband der LINKEN.Eifel-Mosel hält eine derart widerspruchsvolle Begründung für das aufwendige Abtragen des Bodens an der Absturzstelle für nicht besonders glaubwürdig.
Wir fragen nachdrücklich: Was hat die Bundesluftwaffe im Zusammenhang mit dem Laubacher Tornadoabsturz eigentlich zu verbergen? War der beim Absturz in Tausen Teile zerborstene Atombomber entgegen den bisherigen Beteuerungen der Bundeswehr etwa doch nicht "unbewaffnet" und hatte gemeingefährliche Munition oder anderes an Bord?
Es ist ein Skandal sondergleichen, so DIE LINKE, dass nicht einmal ein extrem gefährlicher Atombomberabsturz die rot-grüne Landesregierung unter Malu Dreyer von der SPD zum Nachdenken bringen kann. Das Unglück hat in dramatischer Weise die vom Atomfliegerhorst Büchel ausgehenden Gefahren für die Menschen in der Eifel, im Hunsrück und an der Mosel aufgezeigt und beweist die viele Jahre nach dem Ende des Kalten Kriegs weiter bestehende Verantwortungslosigkeit der aktuellen NATO-Politik und ihrer Strategie der „Atomaren Teilhabe“.
DIE LINKE. fordert Ministerpräsidentin Malu Dreyer von der SPD und die sie tragenden rot-grünen Landtagsfraktionen mit alllem Nachdruck auf, endlich die Umsetzung des rheinland-pfälzischen Landtagsbeschlusses nach dem die in der Eifel stationierten Atombomben und Massenvernichtungswaffen so schnell wie möglich zu beseitigen sind, voran zu treiben.
Ebenso verlangt DIE LINKE die gründliche Aufklärung des Tornado-Absturzes nahe Büchel, Laubach und Kaisersesch und fordert die alsbaldige Veröffentlichung der wesentlichen Einzelheiten des Absturzunglücks - vor allem auch der „Übungsziele“ aller etwa in der "Rotte" eingesetzten Tornados und der von ihnen mitgeführten Ladung und Bewaffnung. Die rot-grüne Landesregierung muss sich sofort öffentlich für ein wirksames Moratorium im Hinblick auf die Militäraktivitäten der NATO, der Luftwaffe und der US-Airforce in und um Büchel und Spangdahlem einsetzen. Die rot-grüne Landesregierung hat dafür zu sorgen, dass der Schutz und die Lebensinteressen der Menschen der Region zukünftig mit allem dazu erforderlichen öffentlichen „Druck“ in den Mittelpunkt gestellt werden.
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