Von unseren Vorstandsmitgliedern Doris und Horst Emrich
Taktisches Luftwaffengeschwader 33
Kommodore Herrn Andreas Korb
Postfach 33
56809 Cochem
Übungsflüge aus Büchel
Guten Tag, Herr Korb,
inzwischen dürfte unser Schreiben vom 25.02.2014 bei Ihnen eingegangen
und von Ihnen gelesen sein. Erwartungsgemäß fühlen Sie sich auch nicht
in der Pflicht, Bürgern, die sich an Sie als Kommodore dieser
„Flieger-Elite“ wenden, zu antworten. Genau so illusorisch ist es – nach
den neuesten Erfahrungen – von Ihnen ein Mindestmaß an Einsicht
vorauszusetzen.
Wir hatten Ihnen eindringlich geschildert, wie sehr diese täglichen Übungen die Gesundheit und das Leben der Menschen zerstören, die unter dieser Übungszone wohnen und diesen Terror ertragen müssen. Tatsache ist: Die letzten Wochen haben uns gezeigt, daß Sie keinen Abend auslassen, um uns ihre militärische Arroganz und menschenverachtende Lärmbelastung zuzumuten. Keinen einzigen Abend – zwischen 20.00 und 21.30 Uhr – wurden wir von dem Lärmterror Ihrer „Elite-Uniformierten“ verschont! Wie sollen Sie sich auch vorstellen können, wie sehr ein Mensch, der den ganzen Tag gearbeitet hat, die abendliche Erholung braucht? Nicht genug, daß wir diese Zumutung tagsüber ertragen müssen, nein, man muß uns auch in den Tagrandzeiten die militärische Überheblichkeit vor Augen führen.
Sie, die Sie in der Besoldungsgruppe A 15/A 16 entlohnt werden und diese „fürstliche“ Entlohnung noch mit einer Flugzulage von ca. 700 Euro/monatlich gekrönt wird, können sich eine ruhige Wohngegend aussuchen, in der sie garantiert nicht von hyperaktiven Soldaten belästigt werden. Dieses Privileg haben die Bewohner dieser ständig von Ihrem Lärm zugemüllten Region (Westpfalz und Saarland) zum größten Teil nicht. Wir erinnern Sie noch einmal daran, daß diese Entlohnung aus Steuergeldern erbracht wird – Steuergelder von den Bürgern, denen ein im Gesetz verankertes Leben „ohne Schaden“ zugesichert wird. Dies ist vergleichbar mit einem Delinquenten, der seinen Henker selbst bezahlen muß!
Wir hatten Sie in unserem letzten Schreiben aufgefordert, Alternativen – wenn dies überhaupt mit unserem Grundgesetz vereinbar wäre – zu suchen! Wir hatten an Ihr Gewissen, Ihre Menschlichkeit und moralisches Denken appelliert, die Bürger zu entlasten und mit diesem vermeidbaren Lärm zu verschonen. Dies war anscheinend, um es militärisch auszudrücken „ein Schuß in den Ofen.“
Wir erwarten von Ihnen, daß Sie diese Gefährdung und unmenschliche Belastung durch Ihre Übungen in dieser Region einstellen! Wir versprechen Ihnen gleichzeitig, daß wir jede Möglichkeit nutzen werden, unser Anliegen auch politisch weiterzutragen!
Hochachtungsvoll
Doris und Horst Emrich
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